Interview

Frank Hertweck dirigiert seit 10 Jahren die Zunsweierer Musiker

Manfred Vetter
Lesezeit 3 Minuten
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07. Dezember 2019

©Manfred Vetter

Die Musikkapelle Zunsweier spielt am Samstagabend ihr traditionelles Jahreskonzert in der Festhalle. Frank Hertweck (52) wird dabei zum zehnten Mal den Dirigentenstab führen. Im Interview mit der Mittelbadischen Presse spricht er darüber, wie man als Dirigent 60 Musiker zusammenhält, auf welche Höhepunkte er in den vergangenen zehn Jahren zurückblickt und worauf sich die Besucher beim Konzert freuen dürfen. 

Herr Hertweck, am Samstag musizieren 60 Musiker im Alter von neun bis 72 Jahren. Wie gelingt es, eine so unterschiedliche Gruppe auf ein Jahreskonzert vorzubereiten?

Frank Hertweck: Wir proben viel in kleinen Gruppen, auch einmal ein ganzes Wochenende auf einer entlegenen Hütte. Generell versuche ich, mit flexiblen Probezeiten individuell auf jeden Musiker und seine Bedürfnisse einzugehen.

Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Arbeit?

Hertweck: Ich versuche, die Kapelle zusammenzuhalten. Das ist bei 60 Leuten aus allen Altersschichten nicht immer einfach.

Wie erreichen Sie das?

Hertweck: Ich versuche, Programm und Proben interessant zu halten. Durch unterschiedliche Konzerte von Klassik bis Rock und dem üblichen Saisonprogramm kann ich alle ansprechen. Und langweilig wird uns dabei nie. Ich wollte das musikalische Niveau steigern. Das ist gelungen durch unsere Projekte wie Rock- oder „ClassiX-Konzerte“. Der Zuspruch durch die Zunsweierer Bürger hat uns dabei immer wieder Auftrieb gegeben.

Woran liegt Ihr Erfolg außerdem?

Hertweck: Ich kombiniere die Leitung der Kapelle mit der Ausbildung der Holzbläser. Den Erfolg sieht man, wenn man die Größe und Leistungsfähigkeit der verschiedenen Holzinstrumente ansieht – vom tiefen Holz über die Klarinetten bis zu den verschiedenen Saxophonen.

Was erwartet die Besucher im Konzert?

Hertweck: Wir spielen die besten Stücke aus den letzten Konzerten. Die Musiker haben sie selbst ausgewählt. Da wir die Auswahl in verschiedene Kategorien unterteilt haben, ist das Programm sehr ausgeglichen.

Es gab immer ein Show- oder Spaßstück zum Schmunzeln. Ist so etwas wieder mit dabei?

Hertweck: Ja, sicher. Ich denke, die Musiker haben die richtige Wahl getroffen, ich will aber noch nichts verraten.

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Haben Sie ein Lieblingsstück im Programm?

Hertweck: Das ist das „Phantom der Oper“. Das Arrangement von Johan de Meji gefällt mir gut. Es ist eine Mischung schöner Melodien, die gehen super ins Ohr.

Was waren für Sie die Höhepunkte in den vergangenen zehn Jahren?

Hertweck: Das waren die „ClassiX-Konzerte“ in der Kirche und die Rockkonzerte auf dem Rüttihof. 

Wollen Sie noch weitere zehn Jahre in Zunsweier bleiben?

Hertweck: Zehn Jahre sind schon eine lange Zeit für einen Dirigenten. Nach 15 Jahren sollte man an sich wechseln.

Sie waren von 1989 bis 1992 schon einmal Dirigent in Zunsweier. Warum haben Sie die Musikkapelle zum zweiten Mal übernommen?

Frank Hertweck: Der Vorgängerdirigent hörte abrupt auf. Ich stieg auf Bitten des Vereins interimsmäßig ein und leitete ein Jahreskonzert.

Dann blieben Sie aber doch längerfristig?

Hertweck: Die Musiker stimmten ab und wählten mich als Dirigenten. Mit 90 Prozent, das ist ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass man sich kennt.

Wo liegen Ihre Ziele über das Jahreskonzert hinaus?

Hertweck: Primäres Ziel ist unser Rockkonzert auf dem Rüttihof 2020. Hier gilt es noch einige wichtige Voraussetzungen ins Ziel zu bringen. Allerwichtigste Aufgabe im Verein wird die qualifizierte Ausbildung und Integration junger Musiker sein. Dabei ist die Jugendleitung gefordert und aktiv.

INFO: Das Jahreskonzert des Musikvereins Zunsweier findet Samstagabend um 20 Uhr in der Festhalle Zunsweier statt. Einlass ist um 19 Uhr.  Hertweck überließ die Stückauswahl seinen Musikern: Es wird ein Konzert der Lieblingsstücke .

Zur Person

Frank Hertweck

Der Friesenheimer Frank Hertweck ist 52 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Im Hauptberuf ist er Konstrukteur. Der Dirigent spielt selbst Klarinette und Saxophon und unterrichtet die beiden Instrumente auch. Seit 2010 ist er zum zweiten Mal Dirigent der Zunsweierer Kapelle, davor war es in der Zeit von 1989 bis 1992.

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