Frauenhaus erhält Spende von Offenburger Spielwarengeschäft
Gerd und Beate Weißer, Inhaber von Spiel und Phantasie in Offenburg, haben Spielwaren an das Frauenhaus gespendet. Gerd Weißer hofft, dass es Nachahmer gibt und auch andere etwas spenden.
Über eine große Kiste voller Spielwaren kann sich Petra Fränzen freuen. Natürlich nahm die Geschäftsführerin die neuen Holzspielsachen, Kuscheltiere oder Gesellschaftsspiele nur stellvertretend entgegen für die Mütter, die in aller Eile vor häuslicher Gewalt flüchten und ins Frauenhaus umziehen mussten. Vorbeigebracht haben die schönen Dinge Gerd und Beate Weißer, Inhaber von Spiel und Phantasie in Offenburg.
Im Grunde habe die Corona-Krise alle Menschen erschüttert – und manche waren besonders betroffen wie die Frauen, die aufgrund familiärer Gewalt alles hinter sich lassen mussten. „Auch für uns war es keine einfache Zeit, aber wir hatten Glück, weil wir viel Solidarität erfahren haben“, sagt Gerd Weißer.
Die Stadt habe sich sehr für den Einzelhandel engagiert. Die Verantwortlichen hätten eine Liste mit den Geschäften online gestellt, die während des Shutdowns lieferten. „Zudem gab es diesen tollen Imagefilm, der auch im Autokino für den Einkauf vor Ort geworben hat“, berichtet Weißer. Überdies hätten er und seine Frau auch gesehen, wie treu ihre Kunden sind. „Die letzten Wochen waren nicht rosig, aber wir haben allen Grund, dankbar zu sein“, so Weißer.
Und genau deshalb will das Ehepaar etwas zurückgeben. Für die beiden stand rasch fest, dass insbesondere Mütter durch die Krise betroffen sind – manche mit ganz besonderer Härte. „Deshalb haben wir uns dafür entschieden, fürs Frauenhaus zu spenden“, so Weißer.
Einiges kam zusammen
„Wir haben einfach unsere Verkaufsregale durchgeschaut: Einzelstücke, Auslaufmodelle und andere Artikel wanderten in die Kiste fürs Frauenhaus“, berichtet er. Zudem wurden einige Lieferanten angefragt, ob auch sie etwas geben würden. So kam einiges zusammen, was nun Kindern und Müttern, die vor einem Scherbenhaufen stehen, Freude bereiten soll.
„In dieser für den Einzelhandel sehr schwierigen Zeit sind wir zu tiefst berührt von der Spende“, sagt Frauenhaus-Geschäftsführerin Fränzen. Sie lasse spüren, „dass trotz aller Anspannung und wirtschaftlicher Unsicherheit der Blick und das Herz offen geblieben ist für die von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und deren Kinder, die bei uns Zuflucht, Schutz und Sicherheit finden.“
Bestand durchforsten
Weißer hofft, dass seine Idee Nachahmer findet: „Wer seinen Bestand daraufhin betrachtet, findet garantiert einige Artikel, die er entbehren kann“, ist er sich sicher.
Die Frauen, die oft nur mit dem Nötigsten am Leib im Frauenhaus stranden, können ja vieles gebrauchen. Oft haben sie keinen persönlichen Besitz mehr und sind etwa auf neue Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, zum Teil auch Lebensmittel und für den nächsten Schritt zurück ins Leben auf Haushaltsgegenstände, Bücher und vieles mehr angewiesen.
Oder sie können sich einfach mal wieder unbeschwert freuen, weil sie etwas nettes Eigenes für sich bekommen.