Freiheitsstadt Offenburg startet Projekt "Baukasten Demokratie"

©Ulrich Marx
Das Projekt »Baukasten Demokratie« läuft an. Leiter ist Paul Barone, Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasium. Schüler sollen Kurzfilme zu Fragen der Demokratie entwickeln. Das Projekt soll im Salmen verortet werden.
In Sachen Bewerbung um Fördermittel für den Salmen hat sich zwar laut Bürgermeister Hans-Peter Kopp noch nichts getan, umso mehr aber beim Projekt »Baukasten Demokratie«, das Paul Barone, Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasium und Leiter der Jungen Theaterakademie Offenburg, entwickelte und am Mittwoch im Kulturausschuss vorstellte. Er möchte den Salmen mit »Inhalten bereichern, die von Schülern erstellt wurden«, sagte er. Die Stelle für Barone sei für vier Jahre genehmigt worden, teilte Kopp mit. 50 Prozent der Kosten trügen die Stadt und ihre Partner, 50 Prozent das Land.
Kurzfilme erstellen
Die Grundidee sei, dass Schüler verschiedener Offenburger Schulen Kurzfilme zu Fragen der Demokratie drehen. Die Filme sollen dann in ein »kulturelles Archiv« im Internet gestellt werden. »Wir wollen auch zeigen, wie Jugendliche heute Demokratie erleben«, sagte Barone. Das Projekt »Baukasten Demokratie« solle in der Erinnerungsstätte Salmen verortet werden. Dabei wolle man nicht nur negative, sondern auch gefährdete Aspekte der Demokratie behandeln. Er könne sich vorstellen, die Videos über eine Medienstation im Salmen für Besucher zugänglich zu machen, sagte Barone.
Das Projekt funktioniert folgendermaßen: Die Schüler entscheiden sich für einen Baustein der Demokratie (Geschichte, Gegenwart, Erinnerung, Visionen), verfassen ein Drehbuch und können dann mithilfe einer professionellen Filmausstattung und Experten aus der Hochschule Videos drehen. »Dann werden die Filme der Öffentlichkeit präsentiert«, erklärte Barone.
Bereits in diesem Schuljahr würden sich zwei Schulen am Projekt beteiligen, das Grimmelshausen-Gymnasium und die Erich-Kästner-Realschule. »Uns ist wichtig, dass die Jugendlichen sich mit Offenburg und der Geschichte der Stadt identifizieren können«, sagte Barone.
»Das Projekt wird uns zwischen 10 000 und 12 000 Euro im Jahr kosten, aber der Mehrwert ist groß«, sagte Bürgermeister Kopp. »Wir sind nicht nur Freiheitsstadt, weil wir das sagen, sondern auch, weil wir dahingehend Produkte entwickeln«, machte Kopp deutlich.
»Wir wollen uns für das Förderprogramm Movies in Motion bewerben«, erklärte Barone. Zudem arbeite er bereits jetzt mit dem Stadtarchiv, der Volkshochschule und verschiedenen Schulen zusammen. Bis zu den Heimattagen 2022 soll ein Pool an Filmen bereitstehen.