6 Jahre „Freiraum“: Interview mit Betriebsleiter Nicolas Braun
Zwischen der Eröffnung des „Freiraum“ in Offenburg und der Party zum sechsten Geburtstag liegen 2190 Tage und 720 Veranstaltungen. „Das Konzept hat sich entwickelt“, bilanziert Betriebsleiter Nicolas Braun. „Wir sind heute viel breiter aufgestellt als zu Beginn“, sagt er und verrät, welche Pläne es für die Zukunft gibt.
Sechs Jahre Freiraum: Wie läuft’s?
Nicolas Braun: Der „Freiraum“ ist zu einem festen Begriff in Offenburg avanciert. Ich werde heute kaum noch gefragt, was sich hinter dem Namen verbirgt. Vor allem die Clubveranstaltungen am Freitag und Samstag sind Kult unter den 25- bis 35-Jährigen.
Ist der „Freiraum“ vor allem eine Adresse für junge Leute?
Braun: Viele meinen tatsächlich, dass bei uns nur Disko gemacht wird. Doch neben den 135 eigenen Veranstaltungen, die wir im Jahr stemmen, wird die Location auch von außen gut gebucht – für Firmenevents, Seminare, Geburtstage, Hochzeiten, Empfänge oder Flohmärkte. Wir sind heute viel breiter aufgestellt als zu Beginn. Da hat sich viel entwickelt.
Was ist denn dazugekommen?
Braun: Ich habe den Eindruck, dass wir attraktiv sind, wenn Veranstalter eine Umgebung suchen, die gut ausgestattet und trendy ist. Neu ist beispielsweise die Online-Rekruiting-Messe „Dein Ding“, bei der Unternehmen Auszubildende suchen. Demnächst findet bei uns mit „Black Forest Space“ eine überregionale Social-Media- und Online-Marketing-Konferenz mit mehr als 40 Referenten statt. Der „Freiraum“ ist oft auch interessant, wenn es darum geht, traditionelle Veranstaltungen in ungewohnter Umgebung stattfinden zu lassen.
Zum Beispiel?
Braun: Bei uns findet seit Jahren regelmäßig die Weinclubber-Party statt. Dort stellt die Generation Pinot – das ist eine Vereinigung von Jungwinzern aus ganz Baden – ihre Weine und ihre Arbeit vor. Eine tolle Gelegenheit, mal in einem anderen Rahmen Weine zu verkosten und ungezwungen Fragen zum Weinbau zu stellen. Das hat übrigens später 15 Gin-Destillerien auf die Idee gebracht, nach diesem Vorbild gemeinsame Sache zu machen – Ende November findet die Ginclubber-Party schon zum zweiten Mal statt.
Ist der „Freiraum“ also ein Trendsetter?
Braun: In manchen Bereichen bestimmt. Nehmen wir mal das Beispiel „Afterwork meets Streetfood“. Als wir vor fünf Jahren begonnen haben, einmal im Monat dazu einzuladen, den Arbeitstag bei guter Musik mit Freunden und Bekannten ausklingen zu lassen, gab es kein solches Angebot in Offenburg. Das hat sich inzwischen deutlich geändert. Das bedeutet für uns zwar mehr Mitbewerber, ist aber auch irgendwie schmeichelhaft.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Braun: Ganz konkret sind wir gerade dabei, unseren Außenbereich mit einer gläsernen Windschutz-Wand auszustatten, damit es dort nicht zieht. Auch den Eingang werden wir in nächster Zeit verschönern. Im Hinblick auf unsere Veranstaltungen wollen wir unsere Palette noch mehr erweitern. Jeder soll sich bei uns musikalisch wiederfinden können.