Friedbert Wetzel aus Bohlsbach ist Fan des 1. FC Nürnberg
Auch im Pokalspiel des 1. FC Nürnberg gegen den SV Linx am Samstag in Kehl wird er »seinem« Club die Daumen drücken. Dies, obwohl er sich als einen guten Freund von Eric Ehle, dem sportlichen Leiter des Oberligisten, bezeichnet. Bei dem »Edelfan« des 1. FC Nürnberg handelt es sich um den 66-jährigen Friedbert Wetzel aus Bohlsbach.
Herr Wetzel, welche Fragen haben Sie dem »Doppelgänger« in Bühl gestellt?
Friedbert Wetzel: Kommt Dieter Eckstein auch zum Spiel nach Kehl und wird der Spieler Sebastian Kerk bis dahin wieder fit sein? Als er beide Fragen nicht beantworten konnte, war mir klar, dass es sich um eine Verwechslung handelte.
Seit wann sind Sie Fan des 1. FC Nürnberg?
Wetzel: Seit über 50 Jahren habe ich den Bezug zu den Mannen von der Noris. Mein Onkel war ein Verehrer des Traditionsclubs und hat mich mitgezogen.
Sie verfolgen sicherlich die Spiele des Clubs am Bildschirm, sind Sie auch als Zuschauer mit dabei?
Wetzel: Ich besuche jährlich zwei bis drei Spiele in Nürnberg. Besonders in den Jahren, als der Offenburger Martin Wagner im Team mitwirkte, war die Verbindung sehr eng.
Können Sie sich an ein bestimmtes Spiel erinnern?
Wetzel: Das war eindeutig die Begegnung des Clubs gegen den Hamburger SV. Der Club gewann mit 2:0. Beide Tore erzielte Dieter Eckstein, der Ex-Kehler in Diensten der Nürnberger. Martin Wagner war in diesem Spiel gesperrt und hat mich zusammen mit Peter Derdau, einem Freund von Martin und ehemaligen Arbeitskollegen von mir, nach Nürnberg eingeladen. Zusammen mit unseren Frauen verbrachten wir einen unvergessenen Tag. Wir waren bei ihm zum Frühstück und er zeigte uns die Stadt. Nach dem Spiel ging es zum Italiener, dort trafen wir seine Mitspieler Andy Köpke, Hansi Dorfner, Dieter Eckstein und andere Stars.
Ist Ihnen bekannt, wann Dieter Eckstein und Martin Wagner Club-Spieler waren?
Wetzel: Dieter Eckstein spielte von 1983 bis 1988 und von 1991 bis 1993 in Nürnberg, erzielte insgesamt 66 Tore, wurde Bundesligatorschütze mit der zweithöchsten Trefferzahl nach Heinz Strehl. Martin Wagner hatte seine Zelte von 1988 bis 1992 in Nürnberg aufgeschlagen. Er war ja auch WM-Teilnehmer 1994 in den USA und absolvierte 6 Länderspiele für Deutschland.
Haben Sie noch Erinnerungsstücke von Martin Wagner?
Wetzel: Er hat mir eine Seidenkrawatte mit dem Club-Emblem und sein Trikot geschenkt, beide Textilien werden bei mir hoch in Ehren gehalten.
Diese Krawatte übte einmal eine große Anziehungskraft auf einen Jungen aus, wie unsere Zeitung in Erfahrung bringen konnte?
Wetzel: Dies ist die besondere Note zum bevorstehenden Pokalspiel. Eric Ehle, der heutige sportliche Leiter der Linxer, kam mit seiner Mutter des Öfteren in die Volksbankfiliale in Griesheim, in welcher ich tätig war. Der Stepke zog sich am Schalter hoch und sah meine Nürnberg-Krawatte. Auf seine Frage, ob ich Nürnberg-Fan sei, kam von mir natürlich die ehrliche Antwort. Seit dieser Zeit sind wir beide gute Freunde.
Zwei Herzen schlagen in Ihrer Brust, die Treue zum Club als Fan und die Freundschaft zu Eric Ehle. Wie gehen Sie am Samstag damit um?
Wetzel: Ich werde im Martin Wagner-Trikot im Linxer Fanblock sein und zum Club stehen. Dem SV Linx drücke ich die Daumen, dass er in der Oberliga eine gute Rolle spielt, gegen Nürnberg brauchen sie jedoch nicht unbedingt gewinnen.
Sie sind ja mit drei Kegelbrüdern des Kegelclubs »Gassenhauer« beim Spiel, wohin geht es nach Spielende?
Wetzel: Eigentlich wollte ich mit Eric Ehle nach dem Spiel ein Bierchen trinken, dem einen hätte es dann geschmeckt, dem anderen sicherlich nicht. Ich habe jedoch erfahren, dass Eric 90 Minuten vor dem Spiel seine Verena in Griesheim vor den Traualtar führen wird und folglich nicht dabei sein wird. Mit einigen Ortenauer Nürnberg-Fans ist ein Treffen geplant, dazu kommt vielleicht noch Jürgen Assenmacher, ein ehemaliger Club-Spieler und früherer Tennisfreund von mir.
Zum Schluss: Was ist Ihr Tipp für den Pokalschlager?
Wetzel: Hier setze ich natürlich auf einen Club-Sieg, ein 3:1. Meine drei Kegelbrüder werden mir zu liebe hoffentlich auch dem Club die Daumen drücken.