Ganztagsbetreuung in Kita Ortenberg wird ausgeweitet
Die Kindertagesstätte St. Elisabeth in Ortenberg erweitert die Ganztagsbetreuung zum Start des nächsten Kindergartenjahres. Eine Umfrage zeigte den Bedarf. Die Gemeinde rechnet mit zusätzlichen Personalkosten in Höhe von 96 000 Euro, wie es im Gemeinderat hieß.
Eine Ganztagesbetreuung sowohl für unter Dreijährige als auch für Kinder ab drei Jahren wird von den Eltern immer mehr angefragt. Die Plätze der bisherigen ganztägigen Betreuung von Ü3-Kindern sind in der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth in Ortenberg komplett belegt. »Vermehrt wurde in den letzten Monaten von den Eltern deshalb gefordert, dieses Angebot auszuweiten«, erläuterte Bürgermeister Markus Vollmer (Foto) am Montagabend im Gemeinderat. Eine von der Kindergartenleitung personalisierte Befragung mit Angabe der zusätzlichen Kosten für die Eltern habe gezeigt, dass nicht nur Bedarf an verlängerten Betreuungszeiten für Kinder über drei Jahren besteht, sondern auch Eltern mit Kindern zwischen einem und drei Jahren Bedarf angemeldet haben.
Zum Start des Kindergartenjahres 2018/19 soll deshalb das Angebot der Kindertagesstätte erweitert werden und jeweils eine Gruppe für U3- und Ü3-Kinder für die Ganztagsbetreuung etabliert werden. Auch das Kuratorium der Kindertagesstätte befürwortet laut Vollmer diese Vorgehensweise. Die Gemeinde rechnet mit zusätzlichen Kosten von jährlich 96 000 Euro. Nach Abzug der Elternbeiträge und des Zuschusses durch die Pfarrgemeinde würde somit diese Angebotserweiterung die Gemeindekasse mit jährlich 70 000 Euro belasten. Für 2018 wäre das ein Beitrag von 18 000 Euro, so Vollmer.
Flexibler agieren
»Wenn die Eltern, die Bedarf haben, in einen anderen Kindergarten ausweichen würden, müssten wir diese Kosten auch übernehmen«, sagte dazu Gemeinderat Paul Bahr (BfO/SPD). Und Victor Witschel kommentierte: »Wenn man mit den Betreuungszeiten ein wenig flexibler agieren würde, müssten weit weniger Eltern auf die Ganztagesbetreuung ausweichen.« Er führte das Beispiel einer Ortenberger Flüchtlingsfamilie mit zwei Kindern an. »Da geht es nur um ein paar Minuten, die hier überschritten werden und die Mutter ihre beiden Kinder nicht zur Regelzeit abholen kann.« Vollmer entgegnete: »Aber auch dafür bräuchten wir zusätzliches Personal.«
»Wir werden sehen, wie das Angebot im September angenommen wird. Erfahrungsgemäß dauert es einige Zeit, bis die Eltern auf ein neues Angebot im Kindergarten auch tatsächlich reagieren«, sagte Kuratoriums-Mitglied Matthias Buggle (CDU). Der Verwaltungsvorschlag erhielt nach kurzer Diskussion die Zustimmung des Rats.