Diskussion über eingeebneten Platz hält an

Gemeinderat Zell entscheidet: Wanderparkplatz oder Rückbau

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16. Januar 2020

Das ist der Blick, den die Anwohner auf die eingeebnete Fläche des ehemaligen Materiallagers haben. Besonders stört sie die Höhenangleichung mit Böschung. ©privat

Die großflächige Ein­ebnung des ehemaligen Material- und Fahrzeuglagers der Firma Reif im Hinterhambach sorgt weiterhin für Diskussionen. Auch eine Sitzung des Bauausschusses konnte nicht alle Wogen glätten. Nun soll der Gemeinderat Zell entscheiden, ob die Fläche zurückgebaut wird oder ob dort Wanderparkplätze entstehen.
 

Der Hahn-und-Henne-Wanderweg in  Zell ist ohne Frage beliebt. So beliebt sogar, dass die bislang provisorischen Parkplätze entlang einer Wiese beim Startpunkt nicht ausreichen. Teilweise wird wild geparkt. 

Der Wunsch nach weiteren Parkplätzen kam bei Stadt und Ortschaftsrat daher auf, zumal die Wiese neben den bisherigen Parkplätzen während der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach von der Firma Reif mit Einverständis der Stadt als temporäres Materiallager genutzt wurde.  „Wir, Ortschaftsrat, Ortsvorsteher und Stadt, haben während der Baumaßnahme schon darüber beraten, ob nach dem Räumen des Baustellenlagers weitere Parkplätze für uns interessant wären“, sagt Zells Bürgermeister Günter Pfundstein auf OT-Anfrage.

Laut Verwaltung wurde eine erste mögliche Ausbauvariante des inzwischen ehemaligen Wiesengeländes im September 2018 im Bauausschuss und im Februar 2019 im Ortschaftsrat Unterharmersbach vorgestellt. Letzterer sprach sich für eine sogenannte „kleinere Variante“ mit rund 60 Parkplätzen und einem Biotop in Richtung der angrenzenden Wohnbebauung aus. Hierzu gab es vom Bauamt eine erste Skizze.

Als die Bauarbeiten an der L 94 und Restarbeiten an der Wiesenfeldstraße beendet waren, räumte die Baufirma Reif ihr Materiallager. Normalerweise müsste das Areal in den Ursprungszustand versetzt werden. Als Reif aber Unterharmersbach verlassen hatte, blieb ein großer, eingeebneter Platz übrig, der zudem zur Wohnbebauung hin einen rund zwei Meter hohen Höhenunterschied hatte. Das wiederum lag daran, dass das Gelände vorher abfallend war.

Aussichtsplattform

Dies wiederum brachte die dortigen Angrenzer auf die Palme: „Durch die Anböschung ist das eine Aussichtsplattform geworden“, klagte Anwohner Markus Lehmann auch im Namen seiner Nachbarn in der November-Sitzung des Ortschaftsrats Unterharmersbach (wir berichteten). Lehmann hatte noch weiteren Grund zur Klage: So monierte er, dass er als Angrenzer weder vor der Einrichtung des Baustellenlagers noch vor der Einebnung informiert worden war. Zudem, so sein Eindruck, werde derzeit alles dafür getan, um das Gelände ohne einen Beschluss in einen Parkplatz zu verwandeln.

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Ob und wie das Gelände künftig genutzt wird, soll nun der Gemeinderat Zell in seiner Sitzung im Februar/März beschließen. Dies ist der Tenor im Bauausschuss vom Montag. 

In der regen Diskussion im Ausschuss wurde an vielen Fragen deutlich, dass auch viele Ausschuss-Mitglieder Probleme damit hatten, die jetzt hergestellte, deutlich höhere Fläche nachvollziehen zu können. Sybille Nock (Grüne Liste) meinte etwa, „wenn die Firma Reif so zurückgebaut hätte wie andernorts auch, dann wäre das Niveau nicht höher geworden.“ Dem widersprach der Bürgermeister: „Die Firma hat die Lagerfläche so verlassen, wie sonst auch. Es wurde Material aus der Baustelle verbaut, verdichtet und eingeebnet“. 

Dass aber nicht jedes bisherige Materiallager diese Dimension hat, räumte auch Pfundstein auf Nachfrage ein: „Der Platz wurde auf der Grundlage einer Skizze von Wald & Corbe hergestellt, als klar war, dass wir uns eine Parkplatzlösung vorstellen können. Das wurde vom Planungsbüro pragmatisch angegangen, nachdem das Signal von uns dazu kam.“

Drei Varianten

Der Gemeinderat muss sich nun zwischen drei Varianten entscheiden: Entweder der Platz wird komplett zurückgebaut, um etwa die Hälfte zurückgebaut (rund 60 Parkplätze plus Biotop) oder belassen, wie er jetzt ist (109 Parkplätze). Variante 1 und 2 würden die Stadt Geld kosten, bliebe der Platz im jetzigen Zustand, wäre das kostenneutral. Erst wenn Parkplätze  hergestellt werden, wird dafür übrigens ein Bauantrag nötig, so die Stadt. Und für wegfallene Grünflächen eine Ausgleichsfläche. 

Der für Unterharmersbach zuständige Bauleiter der Firma Reif war gestern telefonisch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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