CDU lud Umweltschützer und Landwirte ein

Gemeinsam für den Insektenschutz

Manfred Vetter
Lesezeit 3 Minuten
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04. Oktober 2018

Großen Anklang fand die Besichtigung einer Blumenwiese mit Fachleuten aus Landwirtschaft und Naturschutz. Eingeladen hatte der Gemeindeverband Hohberg. In der Mitte (mit Hund ­Bruno) steht Simone Lenenbach, die Vorsitzende der Hohberger CDU, links dahinter Lothar Krikowski vom BUND Ettenheim und Dieter Pfefferle, dem das Feld gehört. ©Manfred Vetter

Die CDU Hohberg brachte Fachleute aus Landwirtschaft und Umweltschutz zusammen. Gemeinsam tauschten sie Informationen und Positionen zum Insektenschutz aus.

»Was brummt denn da?« lautete die rhetorische Frage bei der Besichtigung einer Blumenwiese. Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbands Hohberg waren am letzten Freitag neben Interessierten aus der Bevölkerung Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), des BUND und des Imkervereins Hohberg gekommen. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion auf hohem Niveau. Der Wissensstand der Fachleute war verblüffend. So konnten die Besucher viele neue Informationen mitnehmen.

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Die Experten

Die Gastgeberin, CDU-Vorsitzende Simone Lenenbach, freute sich, dass man Vertreter von Landwirtschaft und Naturschutz zusammengebracht hat: »Das Zusammenspiel ist uns sehr wichtig.« Von der Blockhütte ging es nur wenige Meter zur Blumenwiese von Landwirt Dieter Pfefferle. »Tu Gutes und sprich darüber«, war das Motto von Egon Busam, dem Kreisvorsitzenden des BLHV. Das Feld wurde im Frühjahr angesät. Er regte an, die Pflanzen länger stehen zu lassen, damit auch körnerfressende Vögel im Winter ein besseres Nahrungsangebot haben. 
Die Auflage des Landes, das einen Zuschuss gibt: Es darf nicht vor Ende November gemäht werden. Allerdings, so Bauer Pfefferle, verliert dann das Unkraut seinen Samen. Dann ist die Pflege im kommenden Jahr aufwendiger. Er wird daher die Flächen mit hohem Unkrautbestand mulchen und den Rest stehen lassen.
Die Diskussion ging zu eingeschleppten Pflanzen, den Neophyten. Problematisch seien invasive Arten. Sie verdrängten einheimische Pflanzen. Wildbienen haben sich auf wenige Pflanzenarten spezialisiert. Werden diese verdrängt, sterben auch die Wildbienen aus. Das Mulchen befallener Pflanzen sei falsch, denn diese Arten ließen durch eine Notreife Samen wachsen und vermehrten sich so noch schneller. Man müsse also diese Flächen mähen und das Schnittgut entfernen.
Lothar Krikowski vom BUND Ettenheim sah das Feld kritisch. Oft werde die »Mössinger Blumenmischung« verwendet. Sie wachse schnell, komme rasch in die Blüte. Allerdings könnten die Wildbienen viele darin enthaltene Blumen nicht verwenden. »Die bringen den Wildbienen gar nichts«, so Lothar Krikowski. Er forderte, stattdessen autochtones Saatgut zu verwenden. So nennt man Sämereien aus der Region. Die Pflanzen wüchsen langsamer, brauchten länger, bis sie in die Blüte kämen. Dafür profitierten alle Wildbienenarten von diesen Blüten. Weil man sie nicht jedes Jahr neu aussäen müsse, sei es unter dem Strich sogar billiger.
Wichtig sei, dass die Insekten das ganze Jahr über gefördert würden. Aber auch, dass Wegränder erhalten bleiben und nicht gemulcht werden. Magerwiesen böten Blühpflanzen ideale Bedingungen. »Mulchen und Silieren sind eine absolute Katastrophe«, sagte Lothar Krikowski. So kam man auch zum Spannungsfeld zu den Bauern. Silage sei nötig als Tierfutter, ebenso der Mais. »Wir müssen für einen globalen Markt produzieren. Lebensmittel werden an Börsen gehandelt, die Preise von Leuten gemacht, die nichts von Landwirtschaft verstehen«, so ein Landwirt. »Wir haben das Heft nicht mehr in der Hand.«
Nach der Exkursion ging es zurück zur Blockhütte, wo bei einem deftigen Vesper noch ausgiebig diskutiert wurde.

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