Gemessen an der Einwohnerzahl zu wenig Beschäftigte

Gengenbach: Bürgermeister will mehr Arbeitsplätze schaffen

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16. Januar 2020

Vom interkommunale Gewerbegebiet verspricht sich Gengenbach auch eine Erhöhung der Arbeitsplätze. Die ersten Firmen siedeln bald an. ©Thomas Reizel

Gengenbach will dringend mehr Arbeitsplätze schaffen. Gemessen an der Einwohnerzahl liegt die Zahl der Beschäftigten unterm Niveau der Stadt Zell und der Partnergemeinde Obernai. Ein erster Schritt ist mit der Ansiedlung von zwei Firmen im interkommunalen Gewerbegebiet gelungen.
 

Bürgermeister Thorsten Erny betonte beim Neujahrsempfang (wir berichteten) den dringenden Bedarf an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in der Stadt. Diese leidet noch immer unter der Hukla-Insolvenz.

Jetzt zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. 

„Der Logistikdienstleister Emons hat 3,3 Hektar Fläche erworben und noch vor Weihnachten die Baugenehmigung erhalten“, verkündete Thorsten Erny die erste Ansiedlung im interkommunalen Gewerbegebiet „Kinzigigpark I“. Das bedeutet 60 neue Arbeitsplätze. 

Weitere 4500 Quadratmeter, also rund ein halber Hektar, geht an die Firma MTW-Metalltechnik aus Welschensteinach. Der Grundstücksverkauf erfolgte ebenfalls noch vor Weihnachten. Entstehen werden hier zehn Arbeitsplätze.
Zwar konnte die Stadt Gengenbach die Gewerbesteuer gegenüber dem Jahr 2011 um 1,7 Millionen Euro auf zuletzt drei Millionen steigern. „Weil diese Werte aber für eine Stadt unserer Größe noch immer viel zu niedrig sind, musste der Gemeinderat den schmerzhaften Schritt gehen und die Grundsteuer B auf 480 Punkte erhöhen“, sagte Thorsten Erny. Wie sehr die Stadt auf Arbeitsplätze angewiesen ist, verdeutlichte er an Zahlen. „Noch immer übersteigt die Zahl der Auspender die der Einpendler um 1200“, sagte Erny. Zwar wurden bis Ende des Jahres 2018 insgesamt 319 Arbeitsplätze geschaffen, doch mit 3192 Arbeitnehmern liegt die Stadt noch deutlich unter dem Jahr 2000 mit 4348 Beschäftigten.

Vergleichszahlen

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Um die Zahlen einzuordnen, warf Bürgermeister Thorsten Erny einen Blick in die Nachbarstadt Zell a. H.: „Diese bewegt sich mit 3106 sozial­versicherungspflichtigen Beschäftigten auf unserem Niveau, hat aber rund 3000 Einwohner weniger.“ Gengenbach zählt derzeit rund 11 000. Die Partnerstadt Obernai weise 8944 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze aus.

Bürgermeister Erny warb deshalb in seiner Neujahrsansprache dringend um Verständnis für die aus seiner Sicht notwendigen Schritte, neue Gewerbe- und damit verbunden auch Wohngebiete auszuweisen. „Immer wieder wird dabei reklamiert, dass der Zubau zunehmen wird“, sagte er. Doch betrage der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Gesamtgemarkung nur rund 8,5 Prozent und habe seit 20 Jahren nur um 0,4 Prozent zugenommen.
Weil aber Menschen gerne in dem Ort wohnen, in dem sie arbeiten, sieht Erny deshalb in der Ausweisung von Bauplätzen in den Ortschaften, aber auch in der Kernstadt eine weitere Notwendigkeit. 

Hukla hat Priorität

Erny verdeutlichte die Lage: „Natürlich hat die Konversion des Hukla-Areals oberste Priorität. Doch bis dort neue Bauplätze zur Verfügung stehen, werden wir wahrscheinlich noch einige Jahre Vorlaufzeit benötigen.“ Auf den Sportplatz als Baugelände ging er in seiner Ansprache zwar nicht ein, doch diesen favorisieren die Grünen, weil sich die Grundstücke fast ausnahmslos in städtischer Hand befinden. Haken: Dazu müsste der Bauhof auf das Gelände des FC Ankara (Nordspange) ziehen.
Doch damit ist zwangsläufig das Sportstättenkonzept tangiert. Würde das Sportgelände an der Kinzigtalhalle bebaut, müsste der SV Gengenbach umziehen, der FC Ankara auch und möglicherweise der SSV Schwaibach. Im Gespräch ist ein neues Stadion nahe des Bildungscampus.

Das Sportstättenkonzept erfordert Geld, das knapp ist. Und es erfordert Zeit. Bürgermeister Thorsten Erny sieht daher den unteren Bereich des Hungerbergs als schnelle Lösung für die Wohnbebauung. Doch dagegen haben die Grünen bereits ökologische Bedenken ins Feld geführt.

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