Gengenbach: Neues Führungsteam fürs Flößereimuseum
Unterstützt wird er von Schwaibachs Ortsvorsteherin Julia Lovell Hammad, ihrem Vorgänger Bernhard Rauer sowie Johanna Sester aus Reichenbach unterstützt. Gebildet werden soll zudem ein Beirat von acht bis zwölf Mitgliedern.
Bei einer Versammlung in der Halle Schwaibach betonte Bürgermeister-Stellvertreter Achim Fuchs, dass es für ihn angenehm sei, wenn er erleben darf, "wie sich eine in die Jahre gekommene Vereinigung in neuen Strukturen wiederfindet". Ausdrücklich dankte er Konrad Schilli und Team für die geleistete Pionierarbeit und das Wirken über rund drei Jahrzehnte. Unter anderem aus gesundheitlichen Gründen ist dieses aber nicht mehr in der Lage, seine Ämter fortzuführen.
Triebfeder Elsäßer
Ewald Elsäßer, Leitender Forstdirektor i. R. war maßgeblich daran beteiligt, neue Strukturen für das Museum zu finden. Dazu hatte er die Hochschule Rottenburg mit einer Bachelor-Studie beauftragt. Ergebnis: Der hochgeschätzte Kern, die Flößerei, wird erhalten bleiben. Hinzukommen aber werden die Themen "Wald einst und heute" sowie "Holz als wichtigstes Waldprodukt". Gedacht ist auch an einen neuen Internetauftritt.
Mit dieser Ergänzung zur Flößerei soll im Verbund mit Berghaupten, Biberach, Nordrach, Oberharmersbach, Ohlsbach und Zell a. H. sowie Betrieben für den wertvollen Rohstoff Holz geworben werden. "Auch waldpolitisch soll das Museum Stellung beziehen", betonte Ewald Elsäßer. Perspektivisch soll es Veranstaltungen geben und alle drei Jahre einen Wald- und Holztag.
Stolze Geschichte
Alfons Rösch ließ die Geschichte des Museums Revue passieren, unter anderem vom ersten Auftritt der Flößer im Juli 1980 bei der 750-Jahr-Feier Gengenbachs, den sechs Flößerfesten von 1982 bis 1989, dem Kauf des Bahnwärterhäusles 1987, der Sanierung und der Eröffnung des Museums im Jahr 1991.
Die nicht mehr existente Flößergilde Schwaibach war Gründungsmitglied der Deutschen Flößereivereinigung, richtete 1993 den 6. deutschen Flößertag aus, wurde 1996 vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel für bürgerschaftliches Engagement geehrt, führte 2004 das Theater "Die Flößer-Anna" auf, war 2008 bei der Einweihung der Flößerbrücken (Nordspange) dabei. 2016 erhielt Konrad Schillis Mitstreiterin Luise Hermann-Jehle die Landesehrennadel. Zu ihren Gunsten hatte er darauf verzichtet und sie für diese Auszeichnung vorgeschlagen.
Noch heute bietet ein engagiertes Team von April bis Oktober an Wochenenden Museumdienste sowie ganzjährig Sonderführungen nach Vereinbarung an.
Die Flößer-Tradition wird mit den neuen Strukturen nicht untergehen, sondern würdig und mit Hochachtung weitergeführt werden.