Gengenbach-Reichenbach: Arbeitsschutz im Wald
Im Gengenbach-Reichenbacher Wald lernten Forstarbeiter nicht nur den Umgang mit leichtem und schwerem Gerät, sondern auch einiges über Zertifizierung und Verwaltungs- vorschriften. Veranstalter war die Waldservice Ortenau eG.
„Wir haben einen der gefährlichsten Jobs“: Kurt Weber, Geschäftsführer der Waldservice Ortenau mit Sitz in Ohlsbach, weiß, wovon er spricht. „Deshalb ist es so wichtig, dass es uns gelingt, Unfälle zu vermeiden“, sagte er.
Deshalb fanden im Gengenbach-Reichenbacher Wald zwei sogenannte Waldsicherheitstage statt, zu denen Referenten der Berufsgenossenschaft aus Augsburg und Kassel angereist waren. Daran nahmen je rund 100 Forstleute teil. Auch Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny und Peter Weiß, CDU-Bundestagsabgeordneter (Emmendingen/Lahr), informierten sich.
Peter Weiß, der sich in Berlin mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz befasst, freut sich zwar, dass im Berufskrankeitsrecht zwar die Leistungen im Krankheitsfall neu geregelt sind, dennoch bedauerte er, dass dieser Aspekt in der Gesellschaft noch immer eine untergeordnete Rolle spielt: „43 Prozent aller Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen, tun dies wegen psychischer Erkrankungen.“ Hier sieht er dringenden Handlungsbedarf. Deshalb gab es auch Informationen, wie die Forstarbeiter mit Stress umgehen und was sie dagegen tun können.
Große Herausforderungen in Sachen Sicherheit sieht Kurt Weber im sich abzeichnenden Sterben der Buchen. Nicht nur für sie gab es viel zu wenig Regen, doch breche Buchenholz schnell: „Wir müssen die Kronen beobachten. Wenn aus 30 Metern Höhe ein 30 Zentimeter dicker Prügel runterfällt, ist klar, was passieren kann.“
Zehn Stationen
Doch auch das sichere Verladen von schweren Maschinen sowie der Umgang mit Keil und Kettensäge wollen gelernt sein.Insgesamt waren zehn Stationen aufgebaut, an denen es unter anderem auch um den Umgang mit Gefahrstoffen, die Bestandspflege, Zertifizierungen und das Erstellen leicht verständlicher Arbeitsaufträgen ging.
Für Weber ist das Ziel, dass diejenigen, die an diesen Arbeitssicherheitstagen teilgenommen haben, ihre Erfahrungen weitervermitteln: „Wichtig ist, dass es Gespräche unter Kollegen gibt.“