Volkstrauertag

Gengenbach setzt Zeichen für Frieden in der Welt

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18. November 2018

(Bild 1/3) Volkstrauertag in Gengenbach: Abordnungen der Bürgergarde, des Roten Kreuzes, der Kolpingfamilie, der Feuerwehr und die gesamte Klasse R 8b der Realschule Gengenbach gedachten gestern der Opfer beider Weltkriege sowie der von Terror und Gewaltherrschaft. Bürgermeister Thorsten Erny (rechts) und Bernard Fischer, Bürgermeister der Partnersstadt Obernai, mahnten, aus den beiden Weltkriegen Lehren zu ziehen. ©Thomas Reizel

Mit einem eindringlichen Appell, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen, wurde am Sonntagvormittag der Opfer beider Weltkriege, deren Angehörigen sowie derjenigen von Terror und Gewaltherrschaft in der heutigen Zeit gedacht. Die Stadtkapelle, der MGV Schwaibach und der Chor St. Marien gestalteten die Gedenkstunde musikalisch.
 

Die Stadt Gengenbach gedachte heute Vormittag am Volkstrauertag – sie sei stellvertretend für alle anderen Gedenkstunden im Umkreis genannt – nicht nur der Toten aus den beiden Weltkriegen, sondern auch jenen, die in der Gegenwart unschuldig ihr Leben verloren haben. Erwin Schmidt, als Nachfolger von Christian Würz neuer Leiter der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal St. Pirmin, erinnerte an bedrückende Zahlen.

Pro Tag hätten im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 täglich 6060 Menschen ihr Leben verloren. Insgesamt 9,5 Millionen Soldaten und rund sechs Millionen Zivilisten seien unschuldig gestorben. Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) waren es noch viel mehr. Schätzungen gehen von bis zu 80 Millionen Menschen aus. Dabei ging der Pfarrer auch auf das Leid der Abermillionen Frauen, Angehörigen und Freunde ein. »Tod, Verkrüppelung ihrer Männer, Flucht, Angst, Vergewaltigung, Zwangsarbeit, Hunger und Not: Den vielleicht größten Teil des Leids haben vor allem Frauen getragen.«

»Seien wir wachsam«

Rhetorisch fragte Schmidt, ob nicht auch heute wieder Menschen ausgegrenzt werden und auf Menschen, die anders sind oder eine andere Religion pflegen, mit dem Finger gezeigt wird: »Die damaligen Ereignisse, die zu unermesslichem Leid führten, sind nicht über Nacht gekommen. Seien wir daher nicht nur Gedenkende, sondern auch wachsam. Nur so können wir den Toten der beiden Weltkriege ein wenig gerecht werden.«

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Die Klasse R8b der Realschule stellte ihre Gedanken unter das Heinrich-Heine-Zitat: »Jeder Mensch ist eine Welt. Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte«. Die 13- bis 14-Jährigen haben die Weltkriege natürlich nicht mitbekommen, sehen aber täglich Kriegs- und Terrorberichte in den Medien. Sie sehnen sich nach Frieden auf der Welt.

Bernard Fischer, Bürgermeister von Gengenbachs Partnerstadt Obernai, versprach, die Erinnerung an alle, die unschuldig ihr Leben geopfert haben, würdig aufrechtzuerhalten und mahnte: »Totalitarismen gefährden das vereinte Europa. Dieses wurde um die deutsch-französische Freundschaft geschmiedet und ist ein zerbrechliches Gut.«

Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny betonte, dass sich das Gedenken von gestern immer mehr zu einem Gedenken von heute wandelt. Weltweit habe es 2018 bereits 140 Terroranschläge gegeben. Die Zahl der Toten in ungelösten Konflikten sei von 1950 bis 2010 gesunken, steige seit acht Jahren aber wieder.

Kränze niedergelegt

Höhepunkt war die gemeinsame Kranzniederlegung, bei der Erny Schwaibachs Ortsvorsteher Wolfgang Ruthinger für die Unterstützung dankte. Das galt auch für den Sozialverband VdK, namentlich Josef Schmalz (Reichenbach) und Suhm (Schwaibach). Für eine würdevolle Gedenkstunde sorgten auch die Stadtkapelle (»Ich hatt einen Kameraden« und »Ich bete an die Macht der Liebe«), der Männergesangverein Schwaibach und der Chor St. Marien (»Erhöre uns, Herr unser Gott« und »Komm’ Herr, segne uns«).

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