Grüner Strom

Gengenbach stellt Eigenbetriebe auf Ökostrom um

Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
01. Oktober 2020

(Bild 1/2) Jochen Brosi (Stadtwerke), Tom Gissler (Technische Dienste Strom) und Bürgermeister Thorsten Erny präsentieren eine Ladestationen für E-Mobilität. Es sollen nocht mehr werden. ©Stadt Gengenbach

Die Stadt Gengenbach will grüner werden, zumindest was die Energieversorgung der Eigenbetriebe angeht. Bürgermeister Thorsten Erny (CDU) hat im Gemeinderat eine beachtliche Leistungsbilanz plus Zukunftspläne vorgelegt. Erny appellierte aber auch an die Einwohner.:„Die Stadt kann Vorbild für die Klimaneutralität sein, gefragt sind aber alle.“

Die Bilanz der Stadt Gengenbach in Sachen  Klima- und Naturschutz kann sich in den vergangenen Jahren bis heute sehen lassen: Davon zeugte unter anderem die Fülle von Beispielen, die dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung in der Kinzigtalhalle präsentiert wurden.

Für Bürgermeister Thorsten Erny war es wichtig, die bisherigen Projekte und deren Umsetzung einmal einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. „Unsere Energiepolitik und damit unser Beitrag zum Klimaschutz läuft schon seit Jahren – oft meist unbemerkt“, erklärte Erny. Damit sich dies ändert, hatte die Verwaltung eine umfangreiche Präsentation vorbereitet, die von den jeweiligen Fachbereichsleitern erläutert wurde. 

„Das langfristige Ziel der Klimaneutralität ist ein Kraftakt – und es kann nur mit den Bürgern zusammen erreicht werden“, appellierte Erny daran, Klimapolitik nicht nur der Stadt zu überlassen, sondern auch selbst aktiv zu werden. Die Stadt könne ein Vorbild sein, gefragt bei diesem Thema seien aber alle. 

Und der Bürgermeister fügte hinzu:  „Mehr machen kann man immer. Wir würden gerne mehr machen, wenn es die Finanzen zulassen würden.“ Die Bürger mit einbeziehen wollte am Ende der Präsentation auch Dieter Halsinger  (Grüne Liste). Er möchte dazu eine gemeinsame Arbeitsgruppe.

Halsinger würdigte angesichts der Vielzahl der Projekte das Engagement der Stadt in Sachen Umweltschutz. Der Stadtrat mahnte aber gleichzeitig: „Es wird eine Herausforderung für die Zukunft bleiben.“ 

- Anzeige -

„Weiterarbeiten“ war auch die Devise von Andrea Ahlemeyer-Stubbe (SPD) beim Thema Umwelt- und Klimaschutz. Michael Jülg (CDU) schließlich fand es „beachtlich, was die Stadt macht und schon gemacht hat“. Er teilte die Meinung des Bürgermeisters, dass darüber viel zu wenig gesprochen werde. Auch Jülg attestierte der Bevölkerung ein großes Potenzial, wenn es um Energieeinsparung geht.

Umgesetzt und geplant

Beispiele aus zahlreichen bereits umgesetzten und geplanten Projekten Gengenbachs, die Energie sparen, umweltfreundliche Energien fördern und somit auch das Klima schützen:
◼   Energetische Maßnahmen an Gebäuden (2016 bis 2019): Sanierung Werkreal- und Realschule, Sanierung Kinzigtalhalle, Kita am Löwenbergpark, Neubau Halle Reichenbach. Gesamtebaukosten rund 17,3 Millionen Euro. Dazu energetische Projekte Wohnbau GmbH, Breslauer Straße, und Schulhaus Fußbach mit Gesamtkosten von 3,1 Millionen Euro.
◼   Erneuerbare Energien: Windpark Rauhkasten/Steinfirst mit 26,4 Millionen KWh (17 600 Tonnen CO²-Einsparung); Photovoltaik-Anlagen der Stadtwerke mit 187000 kWh Energie (CO²-Einsparung 79 Tonnen).
◼   Energieeffizienz Wärme­service: Heizzentralen (2004 bis 2019) neun Blockheizkraftwerke, die insgesamt 937 000 kWh Strom und 1,89 Millionen kWh Wärme produzierten und dadurch 170 Tonnen CO² eingespart haben. Allein das Blockheizkraftwerk am Schulzentrum spart jährlich 42 Tonnen CO² ein.
◼   Energieeinsparung Straßen und Verkehr: In den Jahren 2016/2017 hat die Stadt die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Dadurch wurden 284000 kWh Strom eingespart und damit 120 Tonnen CO2. 2018 wurden zwei Ladestationen für E-Mobilität in der Stadt aufgestellt.
◼   Naturschutzmaßnahmen: Die Stadt Gengenbach hat zahlreiche Blumenwiesen angelegt, rund 50 Nistkästen aufgehängt. Weiterhin wurde oberhalb des Mattenhofs ein so genannter Schluchtenwald angelegt. Hinzu kommt der Unterhalt von zwölf Biotopen. Seit 2012 verzichtet Gengenbach komplett auf den Einsatz von Glyphosat. 

Auch für die nähere Zukunft hat sich die Stadt Projekte vorgenommen, die letztlich energieeffizient sind und dem Klima zugute kommen. So ist beispielsweise  im Hukla-Quartier eine klimaneutrale Energieversorgung vorgesehen und im Rathaus eine Ergänzung der Heizzentrale. Die Stadtwerke Gengenbach werden demnächst auch die Betriebsführung der Hackschnitzelanlage Mattenhof übernehmen, 2021 soll zudem die Ölheizung von Forstverwaltung und Halle in Fußbach durch Pellets ersetzt werden. 

Ab 2021 sollen auch sämtliche Abnahmestellen der Stadt und der Eigenbetriebe auf Ökostrom umgestellt werden. Es geht hier um rund zwei Millionen KWh und eine Einsparung von 840 Tonnen CO². Der Ökostromanteil bei den Stromprodukten der Stadtwerke Gengenbach soll darüber hinaus erhöht werden.
Wie Bürgermeister Erny ankündigte, sollen auch zwei zusätzliche Ladestationen für E-Mobilität in der Stadt kommen. Gengenbach plant für 2021 auch an der B 33 bei der bestehende Tankstelle den Betrieb einer Stromtankstelle mit vier Stationen á 180 kWh.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Kassenverwalterin Petra Hertwig, Elisabeth Braun und Barbara Oschwald-Häg (von links) beraten und informieren im eigens für die Nachbarschaftshilfe geschaffenen Büro im Rathaus Waltersweier.
vor 1 Stunde
Neue Helfer sind immer willkommen
Versammlung der Nachbarschaftshilfe Waltersweier: So viele Einsätze wurden 2023 absolviert und über diese Zertifizierung freut man sich besonders.
Der neue Empfangstresen im Foyer wird zu zwei Seiten passierbar sein.
vor 1 Stunde
Freizeitbad in Revision
Am Montag endet der Umbau des Offenburger Freizeitbads Stegermatt. Ein umgestaltetes Foyer mitsamt neuem Kassensystem soll in der kommenden Saison für kürzere Wartezeiten sorgen.
Schäuble-Nachfolger bei „Kälte-Huber“ zu Besuch (von links): Bärbel Huber, Hannes Grafmüller (MIT), Johann Riemenschneider, Claudius Wurth, Jens Herbert (Vorsitzender CDU-Stadtverband), Klaus Lauble, Ben Huber, Bundestagsabgeordneter Stefan Kaufmann, Joe Huber, Anne Nickert, Daniel Huber, Beatrice Geiler und Helga Gund.
vor 4 Stunden
Stefan Kaufmann bei "Kälte-Huber"
Schäuble-Nachfolger in Offenburg zu Gast: Der CDU-Bundestagsabgeordnete, Stefan Kaufmann, hat die Firma Peter Huber Kältemaschinenbau SE besucht.
Zollbeamte überprüften am Mittwoch auf dem Biberacher B33-Parkplatz in Richtung Haslach, ob alle arbeitsrechtlichen Vorschriften eingehalten wurden.
vor 7 Stunden
Aktion zum Sicherheitstag 2024
Im Zuge des Sicherheitstags 2024 fand am Mittwoch eine Kontrolle an der B33 auf dem Biberacher Parkplatz statt. Im Gegensatz zu anderen Orten gab es dort keine größeren Auffälligkeiten. Dennoch hatten die 26 Beamten von Polizei und Zoll viel zu tun.
Ulf Wollezin ist zertifizierter Mediator.
vor 9 Stunden
Vortrag beim Hospizverein
Der Hospizverein Offenburg lädt seine ehrenamtlichen Mitarbeiter regelmäßig zu Fortbildungen ein. Zuletzt geschah dies durch einen Vortrag von Ulf Wollenzin über Probleme, Konflikte und Lösungsmöglichkeiten.
Neue Wanderausstellungen, wie derzeit im Glashaus die Ausstellung "Weggeschafft", sollen auch das Stammpublikum immer wieder in den Salmen locken. 
vor 16 Stunden
Kulturausschuss
Die Bilanz nach zwei Jahren Salmen fällt gemischt aus. Die Besucherzahlen kommen an die angepeilten 30.000 nicht ran. Dafür gab es viel Kritik. Salmen-Chefin Katerina Ankerhold ist sich sicher: "Der Ansatz geht auf." Es brauche mehr Zeit.
vor 17 Stunden
Das Beste der Woche
Ein Unglück kommt selten alleine. So ging es auch einer Leserin, die hier ihre Geschichte erzählt. Ob sie gut ausgeht?
Auch weil derzeit weniger Parkraum bei der Abtsberghalle zur Verfügung steht, wurde kürzlich bei einer größeren Veranstaltung rücksichtslos geparkt.
vor 18 Stunden
Ortschaftsrat Zell-Weierbach
In der Frageviertelstunde des Ortschaftsrats von Zell-Weierbach kamen die Themen rücksichtslose ­Parken und eine Verlängerung der Tempo-20-Regelung auf der Umleitungstrecke auf.
Fahrzeugführer Sven Wirt (rechts) erteilt den Feuerwehrmännern, die gleich ins Treppenhaus des Freizeitbads stürmen werden, Befehle.
vor 20 Stunden
Offenburg
Mit Blaulicht und Atemmasken rückten am Donnerstag Feuerwehrtrupps ins Offenburger Freizeitbad Stegermatt aus. Anlass war kein Notfall, sondern eine Übung. Zum Glück: denn eine dabei gewonnen Erkenntnis wird womöglich Leben retten.
Am 9. Juni wird auch in Schutterwald ein neuer Gemeinderat gewählt. Drei Räte kandidieren nicht mehr.
vor 20 Stunden
Kommunalwahl am 9. Juni
Wer stellt sich wieder zur Wahl, wer hört auf? Vier Listen wurden für die Gemeinderatswahl in Schutterwald am 9. Juni zugelassen. Wir geben eine ausführliche Übersicht zu den Kandidaten.
Will den Weg zu mehr Demokratie ebnen: Ralph Fröhlich. 
vor 21 Stunden
Einwohnerversammlung gefordert
"Baumretter" Ralph Fröhlich sieht bei der Stadt Demokratiedefizite und hat das Fehlen einer Einwohnerversammlung bei der Kommunalaufsicht moniert.
Der Präsident des Blasmusikverbands Kinzigtal Stefan Polap ehrte verdiente Ortenberger Musiker (von links): Emil Riehle, Heinrich Herp und Patrick Hornisch.
vor 22 Stunden
Hornisch seit 25 Jahren dabei
Eine Ehrung für 25 Jahre und zwei Auszeichnungen für 60 Jahre aktives Musizieren gab es im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Musikvereins Ortenberg.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".