Gengenbach tritt Wirtschaftsforum Kinzigtal bei
Die Stadt Gengenbach tritt dem noch zu gründenden Wirtschaftsforum Kinzigtal bei. Damit sind die Gewerbe- und Handwerkervereine aus Berghaupten, Gengenbach und Ohlsbach unter einem Dach. Ziel ist es, kleine Betriebe in der Region zu stärken.
Einstimmig fiel die Entscheidung des Gengenbacher Gemeinderats, nach Berghaupten und Ohlsbach Gründungsmitglied des »Wirtschaftsforums Kinzigtal« zu werden. Unter diesem Dach sind auch die drei Gewerbe- und Handwerkervereine zusammengefasst. Weitere Mitglieder der ersten Stunde sind die Gengenbacher Werbegemeinschaft Aktions-Team, die Werkreal- und Realschule. das Gymnasium sowie das Technische Zukunftsmuseum Temopolis in Ohlsbach. »Wir wollen Sprachrohr für Kleinst- und Mittelunternehmen sein«, erklärte der designierte Vorsitzende Hanshelmut Hügel.
Ziel des Wirtschaftsforum sei vor allem die Unterstützung der Betriebe in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit und Organisation von Ausstellungen und Präsentationen. Das zweite Bein sei die Verwaltung. Der Nutzen liege für kleine Handwerksbetriebe zum Beispiel schon in einer gemeinsamen Internetplattform, auf der jedes Unternehmen, das eine eigene Homepage hat, verlinkt ist.
Gegenseitige Hilfe
Ziel ist es auch, die rund 220 Betriebe, die in den drei Handwerker- und Gewerbevereinen Mitglied und das auch im Wirtschaftsforum sind, unter einem Dach gegenüber Verbänden und großen Unternehmen zu stärken. Als Beispiel nannte Hügel gegenseitige Untersützung bei Aufträgen, aber auch bei der Lehrstellensuche. »Ein Unternehmen erklärte sich schon bereit, Lehrstellenbewerber, die zwar qualifiziert wären, aber wegen begrenzter Plätze nicht eingestellt werden können, Mitgliedsbetrieben des Wirtschaftsforums Kinzigtal zu empfehlen.« Dies gelte auch für Bewerber, deren vorhandene Qualifikation für ein Unternehmen nicht hunderprozentig passt, aber für einen anderen Betrieb ideal wäre.
Besser positionieren soll sich dieses Forum auch gegenüber Großbetrieben im Zusammenhang mit dem Schulzentrum: »Die großen Betriebe stellen eigene Leute schon für die 7. Klassen ab, um dort schon um Nachwuchs zu werben.« Dieses Modell gehe zu Lasten vor allem kleinerer Handwerksbetriebe, die zwar gute Arbeit liefern und gut ausbilden würden, aber nicht die Zeit für solche Schulbesuche hätten, erklärte Hügel weiter.
Drei Jahre nach der Gründung soll eine erste Bilanz gezogen werden, wie sich das Forum entwickelt hat. Für Hügel wäre es sogar denkbar, dass irgendwann in ferner Zukunft die bestehenden Handwerker- und Gewerbevereine nicht mehr erforderlich sind, wenn alle Betriebe unter diesem Dach an einem Strang ziehen. »An eine Auflösung in drei Jahren ist aber nicht gedacht«, stellte er klar.
Auch der Vorstand des neuen Wirtschaftsforums Kinzigtal ist designiert. Vorsitzende werden Hans-Peter Möschle (Ohlsbach) und Hanshelmut Hügel, Stellvertreter Mathias Schmidt (derzeit noch kommissarischer Vorsitzender des Aktions-Teams), Gregor Peters (Berghaupten) und Udo Hitzke (Ohlsbach).
Das sind die Beiträge
Die finanzielle Belastung für Gengenbach hält sich in Grenzen. Der Jahresbeitrag für das Wirtschaftsforum kostet 300 Euro. Wer bereits Mitglied in einem Gewerbe- und Handwerkerverein ist, bezahlt nur diese Beiträge. Firmen und Einzelpersonen, die kein Mitglied in einem dieser drei Vereine sind, aber ins Wirtschafstforum eintreten möchten, bezahlen 110 Euro Jahresbeitrag.
Messe "Job for Future" als Keimzelle
Bürgermeister Thorsten Erny bezeichnete die von den drei Gewerbevereinen seit 2015 gemeinsam veranstaltete Ausbildungsmesse »Job for Future« als Keimzelle des Wirtschaftsforums Kinzigtal. Diese entwickelt sich ständig weiter. Waren es im Vorjahr rund 30 Aussteller, sind es heute, Freitagvormittag, in der Werkreal- und Realschule Gengenbach 41. Mit 75 Schülern, die danach und morgen, Samstag, Betriebe besichtigen, seit die Zahl ebenfalls sehr hoch. Zudem hat am Samstag die Spitzmüller AG, Brambachtraße 12, von 11 bis 15 Uhr ihre Hausmesse »Meet The Boss« angesetzt. So lassen sich alle Termine gut kombinieren.