Gengenbach

Gengenbacher Schüler setzen Zeichen gegen Rassismus

Anna Teresa Agüera
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25. November 2017

Wer ist schneller? Die Siebtklässler gaben beim Mattenrutschen in der Kinzigtalhalle ihr Bestes, feuerten sich gegenseitig an und hatten sichtlich ihren Spaß. ©Anna Teresa Agüera

Die Schüler des MSG und der Verbundschule haben gestern in der Kinzigtalhalle in Gengenbach ein Zeichen gegen Ausgrenzung gesetzt. Bei einem gemeinsamen Sport-Turnier bewiesen sie: »Wir sind alles Menschen«, so die Schülerin Kim Hättig (12).

»Die Atmos­phäre ist gut, jeder ist nett zueinander. Es ist eine gute Aktion«, sagt Julius Schmitt (12) aus Gengenbach. Er ist einer der 160 Teilnehmer, darunter 25 Flüchtlingskinder, des schulübergreifenden Sport-Turniers »Drei Schulen gegen Rassismus«. Teilnehmer sind die Siebtklässler des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums (MSG) sowie der Werkreal- und Realschule Gengenbach. 

Die Schüler in der Kinzigtalhalle haben dabei sichtlich ihren Spaß. Es wird angefeuert, gelacht, geschrien und gejubelt. Beim Mattenrutschen, Fußball, Hockey und Völkerball geben sie ihr Bestes fürs Team.

Preisgelder

Etwa acht Siebtklässler und ein älterer Schüler als Teamkapitän sind in einer Mannschaft und wollen einen der begehrten ersten drei Plätze ergattern. Denn dann winkt ein Preisgeld, gesponsert unter anderem von der Sparkassenstiftung Gengenbach für Jugend, Kultur und Soziales. Das wollen die Kinder aber nicht für sich. Die Gewinnerteams suchen sich eine gemeinnützige Organisation in der Region aus, die das Geld bekommt. »Das ist eine gute Sache«, sagt Julius Schmitt vom MSG.

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Doch im Mittelpunkt des Projekts steht vor allem eins: Gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus setzen. »Ich habe schon selbst mitbekommen, dass es viel Fremdenfeindlichkeit gibt«, sagt die 17-jährige Schülerin Alina Allgeier. Sie ist Teamkapitänin und in einem Arbeitskreis am MSG, der gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat und in Kooperation mit der Verbundschule das Projekt organisiert hat (siehe Hintergrund). 

Die Mannschaften sind bunt gemischt. Schüler vom Gymnasium, von der Werkreal- und Realschule sowie Flüchtlingskinder sind in einem Team. »Man spürt die Gemeinschaft. Jeder packt mit an«, sagt Alina Allgeier und Teamkapitänin Esra Gül (16, MSG) fügt hinzu: »Unser Ziel ist es, dass sich die drei Schulen gut verstehen.« 

Freunde treffen

Siebtklässlerin Kim Hättig (12, MSG) aus Oberharmersbach findet die Aktion gut: »Wir sind alles Menschen, niemand wird ausgeschlossen.« Und Fahid Saad Al din (13, Werkrealschule) aus Syrien freut sich, Freunde von anderen Schulen zu treffen, die man sonst nicht so oft sieht.   

40 ältere Schüler sind im Einsatz. Sie haben den Überblick, sind die Schiedsrichter und koordinieren das Turnier. »Die Stimmung ist gut, und die Schüler sind motiviert«, sagt Aiko Schuhmann, Konrektor des MSG. Gemeinsam mit Dorothee Scheibel, Jugendreferentin der Stadt, begleitet er das Projekt und unterstützt die Schüler. 

Hintergrund

Das Projekt

Vor etwa einem Jahr hat sich am MSG ein Arbeitskreis gebildet. Sein Ziel: Das Gymnasium zu einer »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« zu machen. Das Projekt wurde 1995 vom Verein »Aktion Courage« ins Leben gerufen. 2470 Schulen aus ganz Deutschland sind Teil des Netzwerks und tragen diesen Titel. Zu ihnen zählt nun auch das MSG, eine offizielle Titelverleihung steht aber noch an. 

Ihm Rahmen dieses Projekts haben die Schüler des Gymnasiums gestern, Freitag, von 11.30 Uhr bis 15 Uhr, in Kooperation mit dem Jugendgemeinderat sowie der Werkreal- und Realschule Gengenbach die Aktion »Drei Schulen gegen Rassismus« in der Kinzigtalhalle organisiert.

Der Jugendgemeinderat hatte bereits im vergangenen Jahr eine Aktion gestartet, welche die Schulen zusammenbrachte. »Das wollten der Jugendgemeinderat beibehalten«, sagt Jugendreferentin Dorothee Scheibel. So ist die Zusammenarbeit für das Sportevent entstanden. 

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