Gerhard Hügel schätzte den Humor
Müllens ehemaliger Ortsvorsteher starb im Alter von 92 Jahren. Er war Mitglied etlicher Vereine und setzte sich für das Allgemeinwohl ein. 40 Jahre lang arbeitete er als Postzusteller in Offenburg.
Nach einem erfüllten Leben starb Ortsvorsteher i.R. Gerhard Hügel im Alter von 92 Jahren. Pfarrer Emmerich Sumser hielt die Trauerfeier und bezeichnete ihn als einen gläubigen, humorvollen, freundlichen witzigen Menschen, der seinen Kindern und Enkeln vieles beibrachte.
Geboren wurde er in Schutterwald, wo er mit drei Brüdern und einer Schwester aufwuchs. Nach der Schule machte er das Landjahr.
Sein ganzes Berufsleben, 40 Jahre lang, war er als Postzusteller in der Offenburger Mittelstadt tätig, wo er sich großer Beliebtheit erfreute. 1984 ging er als Postbetriebsassistent in den Ruhestand. Die zufriedenen Anwohner seines Postbezirkes verkupferten ihm zu seinem Abschied seine Zustellertasche, die einen Ehrenplatz im Wohnzimmer hatte.
1950 heiratete er Elfriede Braunstein aus Müllen, wo das Ehepaar seinen Wohnsitz nahm.
Diamantene Hochzeit
Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, später vergrößerte sich die Familie um drei Enkel und Urenkel. 2017 feierte das Ehepaar die diamantene Hochzeit feiern.
Ein schwerer Schlag für Gerhard Hügel und seine Familie war der Tod seines Sohnes Konrad im September 2017. Verantwortung übernahm Gerhard Hügel auch im öffentlichen Leben. Er war von 1963 bis 1973 Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Müllen, ab 1973 Ortschaftsrat und ab 1980 bis 1999 Ortsvorsteher und hat in dieser Zeit die Entwicklung von Müllen entscheidend mitgeprägt.und wurde für seine langjährige Tätigkeit mit der Goldenen Ehrennadel des Gemeindetages ausgezeichnet. Er war aktiver Sänger im Gesangverein Edelweiß, in dessen Vorstand er 30 Jahre wirkte, davon 24 Jahre als Vorsitzender und für seine Verdienste. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 16 Jahre war er außerdem Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Müllen.
Über 70 Jahre war er Mitglied in der Postgewerkschaft, heute Verdi. Außerdem war er förderndes und Ehrenmitglied mehrerer Neurieder und Schutterwälder Vereine. Im Mai 1997 wurde ihm für seine großen Verdienste die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.
Die Trauerfeier wurde vom Gesangverein umrahmt. Für die Gemeinde Neuried und den Ortsteil Müllen würdigte Ortsvorsteherstellvertreter Manfred Oswald die Verdienste des Verstorbenen und sprach der Familie die Anteilnahme aus.