Griesheimer Musiker blicken nach vorne
Für den Vorstand des Musikvereins Griesheim war es das außergewöhnlichste Jahr in der nahezu hundertjährigen Vereinsgeschichte. So begrüßte Markus Maier zur Jahreshauptversammlung. „Wir haben trotz allem unsere Arbeit gemacht und sind froh, dass der Verein trotz aller Widrigkeiten weiter bestehen kann und die Begeisterung unserer Aktiven für die Blasmusik nicht verloren ging“, so des Vorsitzenden erster Blick über das zu berichtende Vereinsjahr 2020.
Ebenso positiv bewerte er, dass es in den Reihen der Aktiven keine ernsthaften Erkrankungen gegeben habe und deshalb – wenn auch oft in reduzierter Stärke – Proben in zur Verfügung gestellten Mitgliedergärten möglich waren. Dass auf traditionelle Veranstaltungen wie eigene Konzerte, Mitgestaltung von Gottesdiensten und Auftritten bei befreundeten Vereinen verzichtet werden musste, sei zu bedauern, aber der Blick sei immer nach vorne gerichtet gewesen.
„Blaues Auge“
Auch auf die Vereinskasse, die auf einkalkulierte Einnahmen verzichten musste, aber dank des Erlöses der Altmetallsammlung und einer großzügigen Zuwendung der Sparkasse Offenburg/Ortenau den Verein „mit einem blauen Auge“ das Jahr habe abschließen könne, haben sich Corona und Pandemie ausgewirkt. Ungeachtet dessen, sind auch Spenden von Mitgliedern, die sonst zu Jubiläen besucht wurden, als Aktivposten registriert und dankbar angenommen worden.
„Corona hat uns den Stecker gezogen“, sagte Dirigent Matthias Rosa im Blick auch auf die nicht zu realisierende Kooperation mit dem Musikverein Weier. Beide wollten mit Auftritten in ihren Gemeinden für die Blasmusik werben und Freude bereiten. „Wir sind aber guter Dinge, dass alles Störende wieder endet und Normalität einkehrt“, so sein Ausblick. Dabei konnte er sich auch auf das stützen, was Ortsvorsteher Werner Maier im Schulterschluss mit Markus Maier praktiziert hat: „Enger Kontakt und ständiger Austausch, was möglich ist und was nicht“, wie der Ortsvorsteher sich erinnerte.
Er habe oft Nein sagen müssen, was zu bedauern sei, aber im Ort sei auch mithilfe des Musikvereins vorbildliche Arbeit geleistet worden. „Wir haben bewiesen, wir können das“, so Maiers Dank auch an die Musiker.
Nun war die Zeit des Ausblicks gekommen, den Markus Maier mit dem Versprechen einläutete, dass er und seine Vorstandskollegen Visionen und Ideen haben, den Kopf nicht in den Sand stecken und nur einen Weg kennen – vorwärts. Zu diesem Weg gehören auch erste Überlegungen, wie 2025 der hundertste Geburtstag des Musikvereins gefeiert werden könne. „Noch ist Zeit, aber man kann nicht früh genug mit einer solchen Planung beginnen“, so die Begründung.
Doch erst mal stehen andere Aktivitäten wie die Altmetallsammlung im Oktober an. Das Herbstkonzert ist für den 20. November geplant und an den Adventssonntagen soll im Wechsel mit dem Fanfarenzug Griesheim/Bohlsbach auf dem Rathausplatz festliches Musikgut dargeboten werden. Ebenso stehen die Musiker beim Patrozinium und der Seniorenweihnachtsfeier parat und für die verstorbenen Mitglieder soll je nach Möglichkeit ein eigener Gottesdienst mitgestaltet werden.
Zugabe gefordert
Hatte die Jahreshauptversammlung mit einem Marsch begonnen, war sie mit dem Schlussstück noch lange nicht beendet. Die Musiker wollten ihren Mitgliedern zeigen, dass sie trotz Probeneinschränkung nichts von ihrem Können verlernt haben und legten ihre Instrumente erst nach zahlreichen mit Beifall aufgenommenen Stücken zur Seite.
Der Musikverein Griesheim hat im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung Musiker für langjährige Zugehörigkeit geehrt. Seit fünf Jahren sind Florian Bredemeier, Anne Bredow, Yannick Geiger, Florentine Kempf, Silas Lurk und Philipp Maginot aktive Musiker. Benjamin Boldt, Leonie Götz, Lena Intlekofer, Franziska Maginot, Lisa Maier und Amelie Schadt sorgen seit zehn Jahren als Aktive für guten Ton.