Griesheimer Theaterwerkstatt „alla gued“ traf ins Schwarze
Weihnachten im Chaos: Bei der Premiere von „Wir schenken uns nix“ der Theaterwerkstatt „alla gued“ blieb kein Auge trocken. Samstagabend wird das Stück noch einmal in der Griesheimer Gottswaldhalle aufgeführt.
Eine verwirrte Oma (Petra Lehmann), eine griesgrämige Schwiegermutter (Luise Maschke), ein stets schlecht gelaunter Vater (Alexander Immenschuh), ein etwas unbedarfter Sohn (Jonas Immenschuh), eine gelangweilte Tochter (Sarah Breithaupt) und ein alkoholisierter Onkel (Herbert Möller): Mit dieser Mannschaft muss die Mutter (Andrea Lutz) das Chaos, das die Familienmitglieder der Pichlers angerichtet haben, lösen. Denn wenn alle reden, keiner zuhört, niemand das tut, was er soll, und wenn, dann stets das Falsche, dann sind Probleme vorprogrammiert. Ob sich zum Schluss trotzdem alles zum Guten wendet?
Die Komödie „Wir schenken uns nix“, ist am vergangenen Sonntag von der Theaterwerkstatt „alla gued“ aus Griesheim im Fidelissaal in Offenburg uraufgeführt worden. Gemessen an dem immer wieder lautstarken Gelächter hat sich das Publikum bei der Aufführung der Gruppe um Regisseur Ralf Kaminski prächtig amüsiert.
Allerhand Probleme
Das ist nicht verwunderlich, denn das gelungene Drehbuch von Andreas Wening und die großartige Leistung der erfahrenen Darsteller von „alla gued“ waren die besten Voraussetzungen.
Zum Inhalt: Man schreibt den 24. Dezember und stellt fest, dass überhaupt noch nichts für den Weihnachtsabend vorbereitet ist. Wenn dann noch eine Austauschschülerin aus Australien (Annika Goral) überraschend eintrifft, wird die Hektik noch um einiges gesteigert. Hinzu kommt, dass die Australierin vieles gar nicht und einiges missversteht. Aber die Familienmitglieder wissen sich zu helfen, indem sie einfach darauf hinweisen, dass eben das, was der Gast nicht versteht, deutsche Tradition ist.
Köstliche Erklärungsversuche entstehen dabei, denn wie soll man Hamsterkäufe einer Australierin erklären, die sich immer wieder fragt, wieso man zu Weihnachten Hamster kaufen soll?
Dass der Gänsebraten, der von den beiden „Schwatztanten“ (Omas) bewacht werden soll, schließlich einen Einsatz der Feuerwehr zur Folge hat, dass der Weihnachtsbaum zuzüglich Verwaltungsgebühren 250 Euro kostet, weil ihn Vater und Sohn noch schnell aus dem Wald geholt haben, dass sich Vater und Onkel immer wieder auf die Couch bei ihrem Lieblingsgetränk Eierlikör vor den Aufträgen der Mutter flüchten – all das und mehr muss natürlich der Australierin erklärt werden.
Vorsatz gebrochen
Sie kommt allerdings am Ende zu dem überraschenden Schluss, dass alles so ist wie bei ihnen auch. Es soll auch bei nicht so chaotischen Familien vorkommen, dass man sich nicht an den Vorsatz hält: „Wir schenken uns nix“. Allerdings sind die Geschenke der Familie Pichler, wie zu erwarten, total daneben.
Nach all den Aufregungen gelingt es zum Schluss doch, gemeinsam unter dem Christbaum auf Weihnachten anzustoßen – allerdings auch nur mit einigen Schwierigkeiten.
Lang anhaltender Beifall belohnte am Ende den Autor Andreas Wening, den Regisseur Ralf Kaminski, den Souffleur Heribert Glatt, die Maske mit Bärbel Glatt und Petra Brandt, die Techniker Erik Willmann, Markus Lehmann, Alexander Rummel und nicht zuletzt die Darsteller für die insgesamt großartige Leistung.
INFO: Eine weitere Aufführung der Komödie „Wir schenken uns nix“ findet in der Griesheimer Gottswaldhalle am Samstag, 14. Dezember, um 19.30 Uhr statt. Karten im Vorverkauf gibt es bei Bäckerei Maier , im „Adler“ Griesheim, unter • 0781/70219 oder unter www.allagued.de. Der Eintritt kostet an der Abendkasse sechs Euro, im Vorverkauf fünf Euro. Bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.