Nach 17 Tagen: 70 Pfadfinder kehren aus Pietra Ligure zurück
Mit einem großen Fahrzeugkonvoi sind die 70 Teilnehmer des 50. Sommerzeltlagers der St.-Georgs-Pfadfinder samt Leitungsteam vom Stamm Konradin am Sonntagnachmittag in Offenburg feierlich eingezogen. 17 Tage waren die Pfadis in Pietra Ligure zu Gast.
Es ist Tradition seit 50 Jahren bei den St.-Georgs-Pfadfindern vom Stamm Konradin: Jeweils am Donnerstag, dem ersten Ferientag, heißt es für die Teilnehmer am Abend von ihren Eltern und Geschwistern Adieu zu sagen. 17 Tage später werden die jungen Teilnehmer wieder in Offenburg begrüßt. »Und wir organisieren es stets so, dass wir um 14 Uhr an unserem Treffpunkt, dem Parkplatz vor dem Kreisschulzentrum, mit allen wieder hier eintreffen«, erläutert Clemens Schemel, technischer Verantwortlicher beim diesjährigen Sommerzeltlager der Pfadis.
Und man konnte am Sonntagnachmittag tatsächlich die Uhr danach stellen: Punkt 14 Uhr startete das Hupkonzert der fünf Kombis und des Reisbusses, als der Konvoi vom Südring aus in die Zähringerstraße einfuhr. Die wartenden Eltern, Großeltern und Pfadfinder wurden von strahlenden Gesichtern begrüßt. Monika Haberer erwartete nicht nur ihren Ehmann Jess und Sohn Frank, sondern freute sich auch darauf, ihre beiden Enkelkinder Lennon und Charlotte wiederzusehen.
Es gab Freudentränen und Umarmungen, aber auch erste Erlebnisse wurden ausgetauscht, als sich die Teilnehmer und ihre Eltern nach zweieinhalb Wochen wieder in die Augen blickten. »Es ist schon ungewohnt, wenn bei uns beide Söhne so lange aus dem Haus sind. Der Älteste war dieses Jahr zum ersten Mal als Betreuer dabei«, berichtete Sylvia Seckinger aus Ortenberg.
Jubiläum als Anlass
Seit einem halben Jahrhundert geht es für die katholischen Pfadfinder auf große Fahrt – und genauso lang ist ihr Stammesoberster Jess Haberer dabei. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft ging es in diesem Jahr nach Pietra Ligure. »Es war wieder ein tolles Lager«, bilanzierte Jess Haberer. Viel Zeit, das Erlebte seiner Familie zu erzählen, hatte der Allrounder allerdings nicht. »Wir treffen und gleich zum Abschiedskreis.«
Alle Teilnehmer bildeten dabei mit den mitgereisten 20 Betreuern auf dem Parkplatz einen großen Kreis. Haberer, mittlerweile mit einem Megafon in der Hand, bedankte sich bei den Leitern und den Teilnehmern für 17 unvergessliche Tage. Danach zeigten die deutschen Pfadis ein von den italienischen Pfadfindern erlerntes Kennenlernspiel, in das auch die anwesenden Eltern mit einbezogen wurden, bevor alle zusammen die obligatorische Pfadi-Hymne »Nehmt Abschied Brüder« sangen.
»Erholt euch, genießt eure Ferien, und wir sehen uns in den Gruppenstunden Mitte September wieder«, gab Haberer den Teilnehmern noch mit auf den Weg, bevor Eltern und Teilnehmer das Gepäck ausluden.
»Wir sind Samstagnacht nach dem Zeltabbau in Pietra Ligure losgefahren, damit wir heute pünktlich hier ankommen«, berichtete Schemel. »Jetzt werden aus den Fahrzeugen noch die Zelte und das Material im Pfadi-Heim ausgeladen, und dann geht es zur Fahrzeugwäsche mit allen Fahrzeugen in den Betriebshof des Busunternehmens nach Gengenbach«, so Schemel – »danach erst nach Hause«.
Fast sämtliche europäischen Länder haben die Pfadfinder seit ihrem ersten Sommerzeltlager 1967 in Tirol übrigens schon bereist. »Es war immer ein Ziel, dass die Jugendlichen viele Länder hier in Europa kennenlernen«, erläuterte Haberer. Wo es im Sommer 2018 hingeht, ist allerdings noch ungewiss. Spätestens im Dezember wird der neue Zeltplatz den Pfadis bekanntgegeben.