Grünes Licht fürs Freizeitbad
Vom Startblock gesprungen: Mit viel Vorfreude und einigen Anregungen segnete der Gemeinderat am Montag bei 35 Ja- und drei Nein-Stimmen den finalen Entwurfsplan für das 36,6 Millionen Euro teure Freizeitbad ab.
Offenburg. Von einem »Meilenstein« sprach Baubürgermeister Oliver Martini am Montagabend, als im Gemeinderat nach dreijähriger Planungszeit der finale Plan fürs Freizeitbad vorgelegt wurde. »Es wird ein sehr schönes Projekt werden«, pflichtete OB Edith Schreiner bei.
Detailliert hatten die beteiligten Architekten und Planer zuvor noch einmal das Konzept des Bades erläutert. Andreas Ditschuneit (4a Architekten Stuttgart) sprach von einem besonderen Grundstück, einem Park, auf dem das Bad entstehe. Relativ viel Wasser werde auf wenig Fläche untergebracht, skizzierte er den Entwurf. Landschaftsarchitekt Frank Jetter (Stuttgart) bezeichnete den Saunagarten mit 80 Metern Tiefe als »ganz schön großzügig«. Im Bereich der Liegewiese sei eventuell noch ein Außenkiosk geplant, informierte Jetter.
Das Energiekonzept komme mit einem Gesamtwärmebedarf von 3,8 Millionen Kilowattstunden aus, führte TBO-Chef Alex Müller aus. Die Freibadbecken sollen über eine Absorberanlage auf dem Dach durch Sonnenenergie erwärmt werden. Dazu gesellen sich Blockheizkraftwerk und Gas-Spitzenlastkessel. Parallel werde mit Burda und dem E-Werk über ein Fernwärmenetz verhandelt.
»Es ist ingesamt ein guter Entwurf«, stellte CDU-Stadträtin Regina Heilig fest. Das sehr ehrgeizige Programm sei gut umgesetzt worden. Bauchschmerzen bereiteten ihr das zu einem Drittel nur 1,35 Meter tiefe 50-Meter-Becken. Das könne Auswirkungen auf den Auftrieb und damit auf die Wettbewerbstauglichkeit haben. Der Schwimmsportverein habe hierzu keine Bedenken gemeldet, antwortete Martini.
Mehr Pfiff für Sauna?
Nach unzähligen Gesprächen, Sitzungen und vielen sinnvollen Einflüssen der Badkommission habe man einen Meilenstein erreicht, sagte SPD-Stadträtin Martina Bregler. Als besonderes Highlight bezeichnete sie, dass alle Inneneinrichtungen auch im Sommer genutzt werden könnten. Es entstehe ein hochattraktives Allgemeinbad für Wassersport und Familie.
»Auch wir freuen uns auf das Kombibad«, sagte Grünen-Stadtrat Norbert Großklaus. Der Saunabereich kann laut Großklaus allerdings noch etwas mehr Pfiff vertragen. Auch das Energiekonzept könnte noch innovativer sein. Wichtig sei den Grünen, dass drei Bahnen immer für die Schwimmer frei bleiben.
Man könne die Planung mit Fug und Recht als gelungen bezeichnen, meinte Stadtrat Rudi Zipf (Freie Wähler). Man habe die Wünsche größtenteils erfüllen können. Zu den Bedenken wegen des optionalen Freizeitbereichs im 50-Meter-Becken, relativierte er: »Das wäre in diesem Jahr genau an sieben Tagen zum Tragen gekommen.«
Von einer der positiveren Vorlagen im Gemeinderat sprach FDP-Chef Thomas Bauknecht. Er riet allerdings davon ab, im Saunabereich Birken zu pflanzen. Deren Pollen zählten zu den aggressivsten. Bauknecht hoffte, dass die Ausschreibung der Gewerke so ausfällt, dass im Kostenrahmen von 36,6 Millionen Euro alle Wünsche erfüllt werden könnten.
Florence Wetzel (Offenburger Liste) kritisierte den Erhalt der Blutbuche, der eine bessere Planung verhindert hätte, während sich Gerhard Schröder (SPD) genau darüber sehr freute und mahnte: »Die Blutbuche ist ein Sensibelchen. Wir sind noch nicht am Ziel und müssen während des Baus konsequent am Baumschutz arbeiten.« Angesichts der Tatsache, dass noch 20 Jahre lang in unmittelbarer Nähe der Güterzugverkehr vorbeidonnere, fand CDU-Stadtrat Klaus Binkert die Sauna am falschen Standort. Sein Antrag, sie an andere Stelle zu bauen, wurde abgelehnt.
INFO: Frühjahr 2015: Beginn der Bauarbeiten; Frühjahr 2017: Pre-Opening; Juni 2017: Fertigstellung.