Günther Oehler bekommt die Landesehrennadel
Auszeichnungen machen Laune. Das sah man wieder am Donnerstagabend, als der Höfener Günther Oehler die Landesehrennadel verliehen bekam.
Wenn man das gesamte ehrenamtliche Engagement von Günther Oehler würdigen wollte, sprängen wohl mehr als eine Landesehrennadel heraus. Doch die sind selten – der Höfener Oehler bekam am Donnerstagabend eine im Saal der Alten Schule für sein Engagement beim Ortenauer Chorverband (OCV). Der hatte Oehler für die Ehrung vorgeschlagen, die Gemeinde es dem Land gemeldet.
Als Sänger konzentriert
So stand wesentlich die jahrzehntelange unentgeltliche Arbeit des Höfeners für den Ortenauer Chorverband und den Schutterwälder Liederkranz im Mittelpunkt der Würdigungen. Der Liederkranz war am Donnerstag Gastgeber der Feier, Männerchor und »Tonjäger« (jeweils unter der Leitung von Piroschka Gohle-Sauer) sorgten musikalisch für die richtige Stimmung.
Liederkranz-Vorsitzender Joachim Strübel würdigte Oehlers Werdegang. 1965 trat er dem Gesangverein bei, von 1973 bis 2013 war der Sparkassenmann für die Finanzen des Vereins zuständig. Vier bis fünf Millionen Euro habe Oehler in dieser Zeit bewegt. Seine solide und korrekte Finanzverwaltung habe bis heute das Fundament für einen gesunden Verein gelegt.Als Sänger sei er konzentriert bei der Sache. Strübel: »Er hat wunderbare Stärken.« Seine einzige Schwäche sei sein übervoller Terminkalender – selbst jetzt noch, als Rentner. Staatssekretär Volker Schebesta stellte klar, dass Oehler auch 36 Jahre die Kasse des OCV vorbildlich geführt habe, dazu sei er drei Jahrzehnte Gemeinderat gewesen und ebenso lange und bis heute Vorsitzender des Gutachterausschusses.
Dazu trat Oehler Ende der 70er-Jahre in die CDU ein und war auch dort Schatzmeister. So viel Engagement ginge natürlich nicht ohne die Unterstützung seiner Frau Rita. So bekam auch sie Dank und Geschenke. Bürgermeister Martin Holschuh betonte: »Die Ehrennadel ist etwas Seltenes« – aber hier sicher genau die richtige Ehrung. Alleine die 30 Jahre Gemeinderat (1984 bis 2014) rechtfertigten sie schon. In der Arbeit für den Gemeinderat habe sein Herzblut gesteckt.
Aber Günther Oehler setzt sich auch heute nicht zur Ruhe: Er habe von Anfang an im Orgateam für das Dorfjubiläum mitgearbeitet. Alles in allem komme er auf »ganz viele Stunden von ehrenamtlichen Engagement.«
Johannes Hasenohr-Fey, Präsident des OCV, attestierte Günther Oehler eine vorbildliche, stets korrekte Führung der Kassen – und schob die Bitte nach, sein Schatzmeister möge noch lange ein solcher bleiben. Günther Oehler bedankte sich launig für die Ehrung, die vielen Geschenke für sich und seine Frau und die Lobesworte. »Um mit dem Kabarettist Dieter Hildebrandt zu sprechen, ich fühle mich ausgezeichnet.« Er sei sprachlos gewesen, als er von der Ehrung erfahren habe, seine Frau Rita, die es wusste, habe nichts verraten. Die Auszeichnung nehme er stellvertretend für alle entgegen, die sich in Gemeinderat und im Chor engagierten. Denn Chor wie Rat funktionierten nur in enger Zusammenarbeit.
Oehler verriet auch, dass er sein Schatzmeisteramt beim OCV dem sanften Druck des damaligen Bürgermeisters und Sängerfreundes Rudolf Heuberger zu verdanken hatte, der am Donnerstag im Plenum saß.
Günther Oehler schloss humorvoll. Das Ehrenamt mache viel Arbeit. Meistens aber verrichte er sie gerne. Und er zitierte den Theologen Hans Küng: »Herr, vergib ihnen, dass sie so maßlos übertreiben. Aber vergib auch mir, dass ich so viel Gefallen daran finde.«