Gute Zahlen in einem guten Jahr

Im Jahr 2019 sprudelten die Einnahmen Neurieds noch reichlich. Das ergab das Jahresergebnis von Kämmerer Andreas Delfosse. ©Christel Stetter-Golderer
Rechnungsleiter Andreas Delfosse stellt im Gemeinderat das Jahresergebnis 2019 vor. Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen und weniger Ausgaben lassen die Rücklage wachsen.
Finanziell gesehen war 2019 ein gutes Jahr. Das wurde bei der Vorstellung des Jahresabschlusses im Gemeinderat am Mittwoch deutlich.
„2019 war die Welt noch in Ordnung.“ Zu dieser Erkenntnis kam Rechnungsamtsleiter Andreas Delfosse bei der Vorstellung des Jahresabschlusses. Für das Jahr vor Corona konnte er den Gemeinderäten ein gutes Ergebnis präsentieren. Fast 40 000 Euro liege man über dem geplanten Ergebnis, teilte er mit.
Steuern sprudeln
Das ordentliche Ergebnis liegt bei 1,7 Euro. Dazu trugen vor allem die Gewerbesteuereinnahmen über 2,1 Millionen Euro (plus 100 000 Euro gegenüber 2018) und die Zuweisungen des Landes über 8,9 Millionen Euro (plus 300 000 Euro) bei. Gespart werden konnte bei den Ausgaben rund 1,4 Millionen Euro. Mit 3,9 Millionen Euro sanken etwa die Personalaufwendungen um 67 000 Euro. Durch die Verschiebung von Sanierungen gab die Gemeinde rund 1 Millionen Euro weniger für Sach- und Dienstleistungen aus (2,6 Millionen Euro).
Dank des guten Ergebnisses erhöht sich der Stand der Rücklagen auf 5,7 Millionen Euro. Delfosse betonte jedoch, dass die Rücklagen nicht zur Finanzierung von aktuellen Projekten dienen. „Sie sind für Notlagen gedacht“, betonte er. Für Investitionen stehen liquide Mittel über 4,6 Millionen Euro zur Verfügung. Zu Beginn des Jahres 2019 lag der Betrag noch bei 7,8 Millionen Euro, verringerte sich durch den Neubau des Kindergartens in Ichenheim, so Delfosse.
Aktuell beträgt das Bilanzvolumen 100 Millionen Euro. Das sind 2,5 Millionen Euro mehr als 2018. Seit 2003 ist die Gemeinde im Kernhaushalt schuldenfrei. Für die Zukunft sei man daher gut gerüstet, so Delfosse.
Positiv fielen auch die Jahresabschlüsse für die Eigenbetriebe aus. Im Eigenbetrieb Wasserversorgung und Energie erwirtschaftete man einen Gewinn von 67 000 Euro. Anders sieht es beim Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung aus. Dort gab es einen Verlust von 170 000 Euro. Da viel investiert wurde, etwa in die Unterhaltung des Kanal- und Grabennetzes, mussten 600 000 Euro mehr an Darlehen aufgenommen werden. Laut Delfosse rentiere stehe man dennoch gut da. Dem Verlust stehe Abwasseranlagen im Wert von über 10 Millionen Euro gegenüber. Einen Überschuss von fast 900 000 Euro erwirtschaftete dagegen der Eigenbetrieb Bauland.
Ein Grund dafür sind Grundstücksverkäufe. Die Erträge fielen höher aus als geplant. Die Nachfrage nach Bauland sei ungebrochen hoch. Auch im Eigenbetrieb Wohn- und Geschäftsbau fielen die Erträge höher als die Aufwendungen aus. Nahezu alle Wohnungen sind vermietet und die Einnahmen aus Nebenkosten fielen höher aus als geplant. Der Überschuss beträgt daher knapp 20 000 Euro. Mit minus 15 000 Euro fällt das Gesamtergebnis des Eigenbetriebes Forst negativ aus. Ein Grund hierfür sind die Personalausgaben über 140 000 Euro. Der Ansatz von 120 000 Euro war zu niedrig bemessen. Wie Delfosse außerdem anmerkte, befinde sich der Forstbetrieb nach dem Sturm Lothar immer noch im Aufgab. Auch das Eschentriebsterben belaste die Wirtschaftlichkeit. Der Eigenbetrieb Bauhof wurde zum 31. Dezember aufgelöst, da 90 Prozent der Verrechnungen ohnehin über den Kernhaushalt liefen.