Harte Arbeit am Hohberger Haushalt
Hohberg. Das Ringen um den Haushalt 2025 zeigt einen Erfolg. Nach Kürzungen und Umschichtungen der Kämmerei ist der Haushalt nun zumindest reif für die Genehmigung. Das sagte am Montag vor einer Woche Matthias Rök vom Rechnungsamt.
Reiner Wein
Bürgermeister Andreas Heck führte ins Thema ein: „Wir wollen reinen Wein einschenken.“ Es gebe eine Abwärtsspirale der kommunale Haushalte. Zwei Milliarden betrage des Finanzierungssaldo aller Gemeinden im Land. Umso mehr freue er sich, nun einen genehmigungsfähigen Haushalt präsentieren zu können. Allerdings gibt es Unsicherheiten: „Wir planen mit vier Punkten Erhöhung Kreisumlage.“ Es könne aber auch mehr werden. Und: „Wir machen ausschließlich unsere Pflichtaufgaben.“
Die Aufgaben von Bund und Land seien gewachsen, aber sie seien finanziell nicht ausgeglichen worden. Nur mit Steuerschrauben drehen sei nichts getan. Heck: „Wochenlang zu streichen, das macht keinen Spaß.“ Es sei eine schwierige Zeit, „so schwer war es noch nie“. Man müsse wohl so manchen Standard nach unten korrigieren, „wenn wir als Gesellschaft weiter bestehen wollen.“
Matthias Rök sagte, genehmigungsfähig sei der Haushalt, weil die Gemeinde die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer bis 2028 erhöht. Heck ergänzte: „Das ist der Ist-Zustand, wenn sich nichts ändert. Wir erhöhen nicht unbedingt, wir schauen genau drauf, wie sich das entwickelt.“ Bei den Baumaßnahmen gab es nur kleine Änderungen.
Kleine Änderungen
Reichlich frustriert hörte sich Katharina Blasius (FWH) an. Die Beratung sei eine Farce, „wir ringen und würgen. Wir können nur noch abnicken, wenn was erhöht wird. Hoffnung hab ich grad nicht viel.“ Es bleibe gar nichts anderes übrig, als Investitionen zurückzustellen.
Heck erwiderte: „Es ist eine Farce, Sie haben aber trotzdem vieles angepackt. Zur Einfeldsporthalle sagte er, der Beschluss sei lange her, vielleicht würde man die Halle heute nicht mehr beschließen, aber die Verträge seien unterschrieben.
Thomas Schaub (CDU) sah es nicht so negativ: „In schlechten Zeiten entscheiden, das gehört dazu. Wir müssen schon schauen, was muten wir den Bürgern zu.“ Wichtig sei es, den Kreditbedarf zu reduzieren. Das Einsatzfahrzeug für den Bauhof sei unnötig, unten im Hof stünden zwei Fahrzeuge. Den Grunderwerb von Ackergrundstücken müsse man reduzieren, auch die Ausstattung für die Schulen. Heck sagte zu, das prüfen zu lassen. Am Montag soll der Haushalt beschlossen werden.
Zahlenspiele
Die Gewerbesteuer ist etwas höher als im Ansatz geplant: 2,3 statt 2,1 Millionen Euro. Dafür steigt die Gewerbesteuerumlage von 205.000 auf 214.000 Euro. Insgesamt weist der Ergebnishaushalt mit allen Steuern 10,2 Millionen statt 9,9 Millionen Euro aus. Der Hebesatz der Grundsteuer A betrug im Ansatz 2024 350, steigt im nächsten Jahr auf 450 v. H. und bleibt bis 2028 auf diesem Niveau. Die Grundsteuer B lag 2024 bei 360, steigt 2025 auf 380 und bis 2028 auf 400 v. H. Und die Gewerbesteuer kommt von 360 (2024), beträgt 2025 380 und erreicht im Jahr 2028 400 v. H. Die Entgelte für die Nutzung öffentlicher Einrichtungen bringen nun mehr Geld in die Gemeindekasse: 273.000 Euro statt 217.000 (Ansatz 2024). Bei den Zinsen spart die Gemeinde: Unterm Strich sind es 94.000 Euro weniger als bei der Einbringung, nämlich 136.000 Euro. Die neue Kita Im Vogelsang kostet die Gemeinde bis zum Jahr runde 4 Millionen Euro, die Einfeldsporthalle 2,5 Millionen Euro und die GMS 279.000 (Ersatzneubau Gebäude II) und 956.000 Euro (Erweiterungsanbau Gebäude I). Beim Darlehen war zur Einbringung 7,9 Millionen Euro geplant, jetzt sind es noch 5 Millionen. Als Tilgung sind 355.000 Euro geplant, der Schuldenstand nach Beratung wird 2025 im Kernhaushalt voraussichtlich runde 14 Millionen betragen.