Herbstübung: Feuerwehr Nordrach meisterte Herausforderung
Brände in holzverarbeitenden Betriebenstellen die Feuerwehr meist vor besondere Herausforderungen. Aus diesem Grund wählte die Feuerwehr Nordrach am Samstag die Firma Holzbau Fehrenbacher im Michelbach als Objekt für die Herbstübung aus, zusammen mit dem DRK Ortsverein.
Die Übungsannahme: Ein Monteur war mit Wartungsarbeiten an der Heizungsanlage im Keller der mehrgeschossigen Werkshalle beschäftigt. Dabei kam es zu einer Verpuffung mit starker Rauchentwicklung. Alle Arbeiter der Firma waren an verschiedenen Stellen im Gebäude beschäftigt. Einige wollten dem Arbeiter zu Hilfe eilen und brachten sich damit selbst in Gefahr.
Die Fahrzeuge rückten nach der Alarmierung zeitversetzt aus. Zunächst verschafften sich Kommandant Heiko Spinner und Zugführer Lothar Doll ein Bild der Lage, um die nachfolgenden Fahrzeuge und Einsatzkräfte optimal einbinden zu können.
Insgesamt wurden neun Personen als vermisst gemeldet. Priorität wurde somit zunächst auf die Menschenrettung gelegt, zunächst kamen die Atemschutzträger zum Einsatz.
Der erste Innenangriff erfolgte mit dem Wasser aus den beiden Tanks der Feuerwehrfahrzeuge. Weitere nachgerückte Einsatzkräfte bauten umgehend eine Wasserversorgung zum nächsten Hydranten im Michelbach auf. Trotz schwieriger Verhältnisse konnten die Atemschutzträger schnell die ersten Verletzten befreien. Die Helfer des DRK- Ortsvereins hatten sich zur Versorgung der Verletzten in der Garage der benachbarten Familie Bächle eingerichtet. Diese Sammelstelle lag rund 100 Meter vom Brandobjekt entfernt. Ein Problem stellte der Transport der Verletzten von der Einsatzstelle zur Sammelstelle dar. Hier werden sich Feuerwehr und DRK gemeinsam über eine Lösung Gedanken machen müssen.
Die Stützpunktwehr aus Zell kam aus Kapazitätsgründen nur mit der Drehleiter nach Nordrach. Die Drehleiter war wichtig zur Brandbekämpfung und Abschirmung mit einer Riegelstellung zu zwei benachbarten Wohnhäusern.
Wasser aus dem Talbach
Die Wasserversorgung dazu musste vom Talbach aufgebaut werden, da die Hydranten im Michelbach nicht die notwendige Wassermenge liefern können. Hierzu entnahm man mit der neuen Tragkraftspritze das Löschwasser an der Brücke zum Gewerbegebiet und verlegte eine Förderleitung direkt zur Drehleiter.
Relativ schnell war auch der Letzte der neun Vermissten an das DRK zur Erstversorgung übergeben. Die beiden Firmeninhaber, Gallus und Michael Fehrenbacher, machten im Anschluss an die Übung mit den Führungskräften der Feuerwehr einen kurzen Rundgang durch das Werkstattgebäude, damit die Wehr im Ernstfall gute Ortskenntnis hat.
Nach der Übung gab es im Lehrsaal des Gerätehauses die Manöverkritik.
Als Vertreter der Gemeindeverwaltung und Vorsitzender des DRK-Ortsvereins lobte Günter Eble den Einsatz. »Es freut mich immer wieder zu sehen, wie ruhig und besonnen die Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisationen abläuft«, erklärte Eble. Der von Feuerwehr und DRK praktizierten Jugendarbeit zollte er großen Respekt.