Hilfe aus Gengenbach für Krankenhaus in Kayanza
Der Förderverein Ortenau-Burundi hat auch in der Corona-Krisenzeit Hilfe für das Krankenhaus in Kayanza organisiert und geleistet. Vorsitzender Jürgen Hug berichtet über diese Aktivitäten. „Alle geplanten Veranstaltungen und Auftritte mussten abgesagt werden und so war es schwer, Gelder für die vorgesehenen dringend notwendigen Projekte zu bekommen.“ Dennoch wurde die Wasserversorgung durch den Bau eines Wasserturms mit Zu- und Ableitungen fertiggestellt (62 000 Euro).
Ein neuer Generator musste angeschafft werden, weil der vor über 20 Jahren installierte zu klein und außerdem altersschwach geworden war (40 000 Euro). Dringend wurde auch ein Isoliergebäude für die Versorgung von coronainfizierten Patienten benötigt. Das ist in der Zwischenzeit auch fertiggestellt und kostete 8000 Euro.
Fast 300 Betten
Das Krankenhaus ist in der Zwischenzeit von 80 auf nahezu 300 Betten vergrößert worden. In zwei Containern, die auch an das medizinische Zentrum der Schönstattschwestern in Mutumba südlich der Hauptstadt organisiert und verladen wurden, wurden auch medizinische Geräte mitgeschickt, unter anderem ein fahrbares Röntgengerät und Kupferrohre, die aus dem Krankenhaus von Gengenbach, das gerade abgerissen wird, ausgebaut wurden. Diese sollen verwendet werden, um eine zentrale Sauerstoffversorgung in Kayanza einzurichten.
Dringend benötigte Materialien wie Schutzkittel, Schuhe, Schutzmasken, Desinfektionsmittel wurden finanziert. Auch konnten vier Sauerstoffkonzentratoren beschafft werden, um eine kontinuierliche Sauerstoffversorgung für die Patienten zu haben. Beides schlägt mit 24 000 Euro zu Buche.
Weitere Materialien sind derzeit in Gengenbach gelagert und warten auf den Transport. „Weil die Lagerkapazitäten im Krankenhaus entfallen, haben wir von den Schwestern der Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu die Möglichkeit bekommen, die Gerätschaften dort zu lagern“, schreibt Hug weiter.
Finanziert wurde alles durch großzügige Hilfen der CDU-Fraktion des Landtags, die korrekte Verwendung dieser Gelder wurde nach Antrag durch das Staatsministerium in Stuttgart geprüft und auch ausbezahlt. „Großzügig bedacht hat uns auch ‚Helfen Direkt‘ aus Stuttgart.
„Mittel ausgeschöpft“
Weiterhin hat eine großzügige Spende der ESC-Stiftung in Freiburg geholfen, die Projekte zu verwirklichen“, zeigt sich Jürgen Hug dankbar. Auch eigene Mittel setzte der Verein zusätzich ein. Weil jetzt aber die finanziellen Mittel des Vereins ausgeschöpft sind, ist dieser für weitere Hilfen an das Krankenhaus dringend auf neue Spenden angewiesen.
Jürgen Hug blickt schon in die Zukunft: „Nachdem wir in den vergangenen Jahren sehr viel in die technische und medizinische Ausstattung des Krankenhauses investiert haben, denken wir darüber nach, die Fortbildung des medizinischen Personals zu unterstützen.“
Das Krankenhaus in Kayanza versorgt derzeit bis zu 20 Corona-Patienten pro Tag und hat weiterhin eine sehr hohe Geburtenzahl zu bewältigen. Es kommen im Monat rund 200 Kinder zur Welt, etwa die Hälfte per Kaiserschnitt. Es fehlt aber eine fundierte Weiterbildungsmöglichkeit der Ärzte vor Ort, weil in Burundi die Weiterbildung zu einem Facharzt nicht möglich ist.
Jürgen Hug erklärt seine Absicht: „Wir würden gerne Fort- und Weiterbildungen in einem afrikanischen Land fördern, das die Möglichkeit dazu hat und einen hohen Anreiz bieten, dass diese Ärzte an das Krankenhaus in Kayanza zurückkommen und nicht wegbleiben.“
◼ Spendenkonto: DE 16 6645 1346 0000 0494 70 (Sparkasse Kinzigtal).