Hilfe für Hebammen: Neue Gruppe von "Mother Hood"

Gibt es bald keine Hebammen mehr? Der Dokumentarfilm »Einsame Geburt – Hebammen in Not«, der im Oktober in Offenburg gezeigt wurde, sorgte bei vielen Besuchern für betroffene Gesichter. Petra Matern (Zweite von rechts) gründete mit anderen »Mother Hood« Ortenau. ©Archivfoto: Kirsten Pieper
Eltern haben eine Regionalgruppe von »Mother Hood« gegründet: Damit soll gewährleistet werden, dass Schwangere und Wöchnerinnen mit ihren Babys weiterhin mithilfe von Hebammen sicher versorgt werden. Denn die Politik bringt den Berufsstand arg in Bedrängnis.
Mütter und Frauen, die sich für den Erhalt des Hebammenberufs und den Erhalt der natürlichen Geburt einsetzen, haben am Mittwoch in Offenburg die Regionalgruppe Ortenau von »Mother Hood« gegründet. Im Verein engagieren sich Eltern bundesweit für eine sichere Versorgung von Mutter und Kind während der Schwangerschaft sowie vor, während und nach der Geburt. Durch Kreißsaalschließungen, Personalmangel in Kliniken und Lücken in der Hebammenversorgung ist eine sichere Geburtshilfe nicht mehr überall gegeben. Zu den Hauptforderungen von Mother Hood gehören unter anderem die 1:1-Betreuung durch eine Hebamme und das Recht auf die freie Wahl des Geburtsortes (www.mother-hood.de).
In Offenburg hatten die beiden Mütter Sarah Schulze und Petra Matern den Elternprotest unter anderem gegen horrende Haftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen organisiert und im Juli ein Erzählcafé im Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirche veranstaltet. Mehr als 100 Besucher nahmen an der Solidaritätsveranstaltung für Hebammen teil und diskutierten über die bedenklichen Entwicklungen im Gesundheitssystem, in dem Hebammenleistungen immer weniger gewährleistet sind.
Ende Oktober luden die beiden Mütter dann erneut zu einer Podiumsdiskussion ein und zeigten den Dokumentarfilms »Einsame Geburt – Hebammen in Not«. Erneut kamen mehr als 100 Besucher.
»Der Andrang hat uns gezeigt, dass den Ortenauern das Thema Geburt wichtig ist und uns bestärkt, mit unserem Protest weiterzumachen«, sagt Petra Matern, Mutter von zwei Töchtern. Nach der Veranstaltung hat sich eine Arbeitsgruppe mit engagierten Frauen gebildet, aus der nun die Gründung der Regionalgruppe Ortenau von »Mother Hood« hervorgegangen ist.
Am Frauentag präsent
Zukünftig wollen die Mitglieder mit Aktionen auf die Situation der Hebammen und das Thema natürliche Geburt aufmerksam machen. Erstmals öffentlich in Erscheinung treten will die Regionalgruppe am Internationalen Frauentag am Dienstag, 8. März. Gemeinsam mit den Offenburger Frauengruppen und der Gleichstellungsbeauftragten Regina Geppert sind dann von 10 bis 14 Uhr vor dem Offenburger Rathaus verschiedene Aktionen geplant.
HINWEIS: Kontakt für Interessierte per E-Mail an aktiv-fuer-hebammen@gmx.de