Hoffnungen sind wahr geworden
Seit 25 Jahren pflegen Bohlsbach und das französische Perrigny ein gutes Verhältnis. Am Sonntag feierte man dies mit einem Gottesdienst und einer Erneuerung der Partnerschaft in der Gemeindehalle.
Offenburg-Bohlsbach. In 25 Jahren Partnerschaft ist die Freundschaft zwischen Bohlsbach und Perrigny gewachsen. Wie eng die Orte miteinander verbunden sind, das überraschte aber selbst die Ortsvorsteherinnen der beiden Gemeinden. Als sich Nicole Kränkel-Schwarz und ihre französische Kollegin Christiane Maugain am Sonntagmorgen trafen, stellten sie erstaunt fest, dass sie die gleichen Schuhe trugen.
Ein Symbol
Eigentlich eine banale Sache, doch sie symbolisiert bestens den Sinn einer solchen Partnerschaft. Wer sich gut kennt, der hat mehr Verständnis füreinander. Diesen europäischen Gedanken hatten die Verantwortlichen im Kopf, als sie vor 25 Jahren die Partnerschaft eingingen. Seitdem hat diese sich mit Leben gefüllt, wie eine Bilderschau verdeutlichte.
Wie wertvoll dies ist, ist den Beteiligten bewusst. Vor 100 Jahren standen sich die beiden Länder feindselig gegenüber. Das hat sich durch solche Verbindungen geändert. »Die Hoffnungen, die wir an die Partnerschaft geknüpft haben, sind wahr geworden.
Viele Menschen aus Bohlsbach und Perrigny sind in Freundschaft miteinander verbunden«, so Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz in ihrer Ansprache. Damit lege man ein Mosaikstein für das Haus Europa.
Auch Bürgermeister Hans-Peter Kopp erkannte den Verdienst an: »Gerade solche persönlichen Begegnungen sind wichtig, vor allem in einer immer ungemütlicher werdenden Welt mit ihren nationalistischen Strömungen.« Christiane Maugain betonte darüber hinaus, dass das Jubiläum kein Ergebnis der Bemühungen sei, sondern ein wichtiger Schritt für die Zukunft.Auch weiterhin müsse man solche Freundschaften pflegen.
Als Symbol für das Jubiläum wählten die Organisatoren folglich eine Taube aus. Das Programm der Feier zierten zwei dieser Vögel, die eine Kette auseinander reißen. Auch beim ökumenischen Gottesdienst, den Pfarrerin Jutta Wellhöner und Pfarrer Eberhard Murzko anlässlich der Feier gemeinsam hielten, stand das Tier im Mittelpunkt. Die Bibelgeschichte, in der Noah nach der Sintflut die Taube losschickt, interpretiert Wellhöner als Anleitung für den Umgang mit Konflikten: »Wichtig ist, keine überstürzte Entscheidung zu fällen und die Lage gründlich zu analysieren.«
Nach dem Gottesdienst, einem kleinen Theaterstück der Bohlsbacher Schulkinder und den Ansprachen erneuerten die Ortsvorsteherinnen das Partnerschaftsversprechen. Damit die Freundschaft weiter wachsen kann, brachten die Besucher aus Perrigny einen Ahorn als Gastgeschenk mit.