Hohberg soll wieder erblühen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) lädt wieder zur Aktion „Hohberg erblüht“ ein – erneut in Zusammenarbeit mit der Gärtnerei Franz in Niederschopfheim. Dort gibt es die bewährten Blühmischungen. Der BUND in seiner Pressemitteilung: „Halten wir Ausschau nach Schönem, Lebendigem und wenn wir die entsprechende Saat aussäen, können wir bald Gutes ernten. Eine prächtige Vielfalt, eine bunte Farbenpracht und ein üppiges Nahrungsangebot für unsere Insekten.“
Für Insekten
Schön sei, wenn recht viele davon Gebrauch machten, um Balkon und Terrasse insektenfreundlich zu gestalten. Der Frühling kommt: Überall werden Blumenkübel auf Balkon und Terrasse neu und farbenfroh bepflanzt. An warmen Tagen hätten sich bereits die ersten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gezeigt und uns daran erinnert, dass sie auf unsere Unterstützung bei ihrer Nahrungssuche angewiesen seien.
Aber nicht alles, was schön aussehe, nutze auch den Bestäubern. Von Geranien oder gefüllten Zierpflanzen könnten die meisten Insekten nicht profitieren – von heimischen Blütenpflanzen und blühenden Kräutern dagegen schon.
Wichtig für eine insektenfreundliche Bepflanzung sei, so der BUND, dass möglichst zu jeder Jahreszeit etwas blüht – von den Frühblühern wie Krokus und Narzissen über Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen, wilde Ringelblume und Sonnenhut bis hin zu Zinnie, Lavendel oder Küchenkräutern wie Thymian, Minze und Basilikum, die man stehen lässt, bis sie blühen.
Wer auf dem Balkon wenig Platz zur Verfügung habe, könne mit Kletterpflanzen wie der Waldrebe, Prunkwinde oder Duftwicke sowohl für ein bisschen Sichtschutz, als auch für Attraktionen für Wildbienen, Schmetterlinge und Co. sorgen. Damit die Pflanzaktionen nicht anderswo zum Problem werden, empfiehlt der BUND außerdem, darauf zu achten, dass nur torffreie Blumenerde zum Einsatz kommt. Für den Torfabbau würden Moore ausgebaggert und zerstört. Sie beheimaten jedoch bedrohte Tier- und Pflanzenarten und binden zudem große Mengen klimaschädliches Kohlendioxid.
Die meisten Baumärkte und Gartencenter böten mittlerweile auch torffreie Erden an, die entsprechend gekennzeichnet sind.
Den Aufdruck „Bio“ finde man dagegen auch auf torfhaltigen Erden. Der beste Torfersatz sei Kompost, den es auch in gewerblichen und kommunalen Kompostieranlagen zu kaufen gebe.
Viele Bürgerinnen und Bürger sind dabei, auch die Gemeinde macht mit
Wir sprachen mit Simone Bühler (BUND), die zusammen mit Monika Fink vor acht Jahren die Aktion ins Leben gerufen hat. Es gab einmal im Jahr auf dem Wochenmarkt eine Aktion zu Blühsamen. „Das kam wirklich gut an, die Leute fragten hinterher, ob das Angebot nicht auch länger bestehen könne.“ Der BUND wandte sich an die örtlichen Gärtnereien, die Gärtnerei Franz in Niederschopfheim erklärte sich bereit, Saatgut der Saatgutmanufaktur aus der Vorzeigestadt Mössingen von März bis Mai anzubieten. Bei der Gärtnerei gibt es auch – bei Bedarf – eine ausführliche Beratung.
Simone Bühler freut sich, dass die Aktion so gut ankommt. Denn die Blumen seien Nahrung für zahllose Insekten; und sie sorgten für einen schönen Anblick in der Landschaft. Viele ältere Leute pflanzten in ihren Gärten die Blumen an, weil sie ihn nicht mehr so versorgen können. Auch Landwirte wie der Bauer Feißt hat die Blumen entlang des Erlenbachwegs nach Oberschopfheim gesät. Insgesamt 60 bis 70 Ar seien in Gärten mit der Blühmischung angelegt, die Gemeinde mache auch mit. So sei der Grasrandstreifen beim Feuerwehrhaus West eingesät. „Auch der Bauhof ist sehr kooperativ, nimmt immer wieder Samen ab. Es läuft halt nur, wenn man wirklich überzeugt davon ist.“
Simone Bühler: „Die Flächen mit den Blumen sind nicht uniform, sie sehen immer anders aus.“ Den Boden sollte man zweimal lockern und darauf achten, Ampfer und Winden draußen zu halten. Gut, wenn es nach der Aussaat regne, wenn es gleich heiß sei, bekomme das den Samen und kleinen Pflanzen schlecht. Das Saatgut ist für einjährige Pflanzen, die aber durchaus mehrjährig blühen.
„So hat man jedes Jahr was Schönes, sagen die Leute.“ Und es sei ein Beitrag zur Biodiversität. Denn heute gebe es in den Säcken mit Industriesamen keine Beikräuter mehr, die an den Rändern der Felder blühen.