Hohberg zeigt sich wachsam
Hohberg schultert einige Belastungen – jetzt und in Zukunft: Jetzt soll noch die 380-kV-Netzverstärkung Daxlanden-Eichstetten hinzukommen. Der Rat hörte sich den Stand der Dinge an.
Der künftige Offenburger Bahntunnel und seine Überwurfbauwerke, die Bahn und die Autobahn belasten Hohberg – jetzt berührt auch noch die künftige Netzverstärkung auf 380 kV zwischen dem Umspannwerk Weier und der Gemeindegrenze Neuried die Gemarkung Hohberg. Über den neusten Stand des Verfahrens ließen sich die Hohberger Gemeinderäte von Rechtsanwalt Christian Schrader (Kanzler Dohle Simon, Freiburg) informieren. Die Gemeinde hat die Kanzlei mit ihrer Vertretung in diesem Verfahren beauftragt.
Schrader zeichnete erst nach, was ein Raumordnungsverfahren ausmacht – er legt die groben Rahmenbedingungen fest, Details werden im folgenden Planfeststellungsverfahren festgezurrt.
Hier können erst Rechtsmittel eingelegt werden. Bisher sei die Variante A bei Schutterwald in der engeren Wahl gewesen, das Regierungspräsidium bevorzuge jetzt aber Variante B, die näher an Hohberg liegt.
Hermann Pfahler (SPD) wies auf das Naturschutzgebiet hin, das von Variante B berührt werde; mit dem schützenswerten Brachvogel. Schrader erwiderte: „Wir sprechen jetzt erst über Korridore, also die Grobplanung.“
Über den späten Zeitpunkt der Einwendungen im Planfeststellungsverfahren wunderte sich Wolfgang Schilli: „Wenn sie erfolgreich sind, geht alles wieder von vorne los.“ Für ihn wäre eine charmante Lösung, die Trasse entlang der Autobahn zu legen. Allerdings verstand er auch, dass die Argumente der Schutterwälder gegen Trasse A schwerer wiegen.
Nach Westen?
Dieter Fels (FWH) brachte die Idee ins Spiel, die Trasse A weiter nach Westen zu legen, um Schutterwald vor Elektrosmog zu schützen – allerdings sei da ein Waldgebiet, antwortete Christian Schrader.
Bürgermeister Klaus Jehle sah es so: „Alle wollen Entlastung zu Lasten von Hohberg. Irgendwann läuft das Fass über.“
Schutterwald zum Beispiel habe an die Trasse A dran gebaut und wolle jetzt davor geschützt werden. Er versprach: „Wir bleiben dran.“