Hubert Temme feiert 80. Geburtstag
Für ein Gespräch mit Hubert Temme sollte man sich Zeit nehmen, denn sowohl beruflich als auch privat hat der Zeller Spannendes zu erzählen. Heute, Freitag, feiert Temme seinen 80. Geburtstag. Das wiederum sieht man dem Jubilar nicht an, und auch geistig kann er es mit manch Jüngerem aufnehmen.
Seit 1975 leben Hubert und Doris Temme in Zell, zunächst in der Bürgerwehrstraße, seit 2010 in den Etagenwohnungen in der Schwarzwaldstraße. Hubert Temme stammt aus Bottrop im Ruhrgebiet, nach Zell kam er, als er beruflich in der Stadt zu tun hatte.
Der Diplom-Ingenieur und Architekt war von 1966 bis 1983 Bau- und Projektleiter bei der Freiburger Firma Koch-Bau und betreute in dieser Funktion zwei große Bauprojekte im Harmersbachtal: den Bau der Reichstalhalle in Oberharmersbach und den Bau des Firmengebäudes der Firma Klein im „Steinenfeld“ in Zell. Auch an Wochenenden besichtigte er den Baufortschritt, nahm dann seine Frau und die Kinder Stefanie, Patricia und Miriam mit. Zell und Umgebung gefielen der Familie und der Umzug von Offenburg-Bühl nach Zell war beschlossen.
Die Firma Koch war nicht die einzige Station des heutigen Jubilars. Von 1983 bis 1991 war Hubert Temme Technicher Leiter bei der Firma Unmüssig in Freiburg, wechselte dann zum Baugroßkonzern Strabag mit Sitz in Wien und Köln.
Temme war dort Technischer Bereichsleiter sowie Geschäftsführer und Prokurist bei verschiedenen Projektgesellschaften. Auch als Strabag die Stuttgarter Firma Züblin übernahm, war Temme für die Umstrukturierung als Technischer Bereichsleiter und Prokurist tätig. 2010 ging er nach einem erfolgreichen Arbeitsleben in den Ruhestand.
Bereits 1966 hatten Hubert und Doris Temme geheiratet. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor, die längst eigene Familien haben. Sie und fünf erwachsene Enkel werden heute zum Geburtstag gratulieren.
Obwohl Hubert Temme kein gebürtiger Zeller ist, kennt er die Stadt und die Menschen aus dem Effeff. Das liegt an seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Interessen.
Zwölf Jahre Stadtrat
So war er von 1982 bis 1992 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Zell, von 1984 bis 1996 war er Mitglied des Zeller Stadtrats. In diese Zeit fielen unter anderem der Anschluss der Stadt an die Kleine Kinzig, aber auch der Grundsatzbeschluss zum Bau eines Golfplatzes.
Temme war es auch, der maßgeblich daran beteiligt war, dass aus der Bruchgemeinschaft ein Verein wurde. 15 Jahre lang war er im Vorstand dieser Gemeinschaft, die auch närrisch in Zell in Erscheinung tritt.
Der Jubilar war ebenso einer der Wegbereiter der Städtepartnerschaft Zells mit dem französischen Baume-les-Dames und ist seit 2010 Mitglied bei den Museumsfreunden. Er hat bei „Zell 2030“ mitgearbeitet und war im „Expeditionsteam“ Rundofen. Und er zeigt seit 2010 als Stadtführer Besuchern die Sehenswürdigkeiten Zells.
Hubert Temme hat viele Interessen, sein Schwerpunkt liegt auf Politik und der Historie. Ganz nebenbei erwähnt er, dass er als Sammler rund 100.000 Briefmarken sein Eigen nennt, und ganz zum Schluss des Gesprächs präsentiert er ein ein eng beschriebenes Tagebuch.
Ein Tagebuch? Temme lacht und erklärt: „Das habe ich angefangen, als meine Frau und ich mal drüber diskutiert hatten, wer wann etwas gesagt hat. Seither kann ich sowas schriftlich belegen.“ Aber in dem Büchlein steht noch mehr, so sind viele berufliche Reisen und Erlebnisse festgehalten. Besonders in der Strabag-Zeit ist Hubert Temme viel in der Welt herumgekommen.
Der Jubiar hält sich beim Turnen der Alten Herren des TV Zell fit, wandert und reist gerne. Und er setzt auf gesunde Ernährung.
Ob denn die Menschen im Ruhrpott anders sind als die in Baden? Temme lacht: „Die Leute aus dem Pott sind ehrlich und sagen ihre Meinung“. Das dürfte auch auf Menschen aus Baden passen. Auf die meisten ...