IDS hat jetzt mehr Platz für Deutschkurse
Im »Alten Palmengarten« ist am Mittwoch das Institut für deutsche Sprache (IDS) eingezogen. Künftig lernen hier Zuwanderer Deutsch und machen sich für Integration und berufliche Qualifikation fit. Auch die Volkshochschule nutzt einen Teil des Gebäudes in der Hauptstraße 5 für den Karten- und Programmverkauf.
Die neuen Räumlichkeiten für das Institut für deutsche Sprache (IDS) im »Alten Palmengarten« wurden am Mittwochvormittag von Oberbürgermeisterin Edith Schreiner eröffnet. Zentral gelegen und in Bahnhofsnähe, sollten die fremdsprachigen Schüler des Instituts eine weitere Anlaufstelle haben, wo sie sprachliche und berufliche Ausbildung erreichen können. Vor dem Hintergrund steigender Zuwandererzahlen und Anfragen von Menschen, die aus beruflichen oder privaten Gründen die deutsche Sprache erlernen wollen, hat man sich seitens der Stadt zu diesem Schritt entschlossen.
OB Schreiner bestätigte die Arbeit des IDS als eine gute Integrationsmöglichkeit. Seit 2004 war Deutsch als zweite Sprache Teil des Volkshochschulangebotes, dann wurde das IDS gegründet. Seitdem arbeiten beide Einrichtungen zusammen. Weil der Stammsitz in der Villa Bauer »aus allen Nähten platzt«, das Sprachinstitut zudem über Offenburg hinaus mit Nebenstellen in Kehl, Achern, Oberkirch und Hausach vertreten ist, wollte man die Situation entzerren.
Kurse laufen bereits
Wolfgang Eberhardt, Fachlicher Leiter des IDS, sprach von einem Glücksfall. Drei Räume, eine Halle und ein Büro stehen jetzt zur Verfügung. Die Erweiterung der Kurse zur beruflichen Fortbildung laufen bereits, so Eberhardt. Es sind an nur zwei Tagen rund tausend Schüler, nannte Eberhardt eine Zahl, die an den Sprachkursen teilnehmen.
Rund 120 Sprachschüler waren Gast beim kleinen Festakt im Foyer des »Alten Palmengarten«. Werner Glunk, Geschäftsführer der Volkshochschule, bekommt hier zusätzlich eine VHS-Außenstelle mit Büro für Programm- und Kartenverkauf.
Dass der Standort nahe dem künftigen Rée-Carré ein glücklicher sei, fand die Oberbürgermeisterin. Unter den Eröffnungsgästen waren am Mittwoch auch Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp, der Hohberger Bürgermeister Klaus Jehle sowie der ehemalige Kulturchef Hans-Joachim Fliedner. Letzterer war einer der Aktivisten, die einst zusammen mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Martin Grüber den »Alten Palmengarten« vor dem Abriss retteten. Denn das historische Gebäude hat eine bewegte Geschichte aufzuweisen.
Vier Sprachschüler hatten die Geschichte des »Alten Palmengarten« zusammen mit dem Stadtarchiv recherchiert. Erbaut wurde er im Jahr 1889 von Wilhelm Hund als Gaststätte. In den Jahren 1920 bis etwa 1950 wurde an der Kreuzung nördliche Hauptstraße ein nobles Hotel betrieben. Durch die Kriegswirren und Einquartierung der französischen Besatzungstruppen kam der Niedergang der florierenden Gastronomie.
Einst fast versteigert
Man nutzte das Gebäude als Möbellager, im Jahr 1982 wurde es an Investoren verkauft, 1985 kam es sogar beinahe unter den Hammer. Das gewünschte Kulturzentrum sei nun mit der Sprachschule erreicht.
Freilich gibt es künftig keine »Leber, Blut- und Bratwürste«, wie einst in der beliebten Gaststätte – oder gar Misswahlen und Tanz im späteren Hotel. Dafür eine Sache, die genauso wertvoll und wichtig ist: die Kenntnisse der deutschen Sprache.