Ingrid Spitznagel seit dem 13. Lebensjahr beim ETSV aktiv
Sie kümmern sich um alte Menschen, sind da, wenn es brennt, oder trainieren Kinder im Sportverein: Ohne Ehrenamtliche würde vieles nicht funktionieren. Wer sind diese Menschen und was treibt sie an? Darum geht es in der Serie »Mein Ehrenamt«. Heute: Ingrid Spitznagel vom ETSV-Jahn Offenburg.
Seit etwa fünf Jahren ist sie Abteilungsleiterin im Bereich Leitathletik, seit 20 Jahren als Übungsleiterin ehrenamtlich im Verein aktiv und bis vor 30 Jahren war sie in selbigem Verein noch sportlich unterwegs: Ingrid Spitznagel hat unbestreitbar eine lange Verbindung zum ETSV Offenburg – mit 13 Jahren ist sie dem Verein beigetreten. Als Mehrkämpferin begonnen, spezialisierte sich die heute 55-Jährige alsbald auf ihre beiden besten Disziplinen, den Sprint und den Hürdenlauf. »Das hat mir einfach am meisten Spaß gemacht«, sagt Spitznagel, die als Leistungssportlerin bei einigen süddeutschen und badischen Meisterschaften erfolgreich angetreten ist.
Nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer Kinder, zog sie sich aus dem Sport zurück, legte eine zehnjährige Pause ein und wurde schließlich auf Anfrage des Vereins ehrenamtlich aktiv. »Als Übungsleiterin führte ich dann sechs- bis neunjährige Kinder spielerisch an die Leichathletik heran. Später habe ich die Neun- bis Zehnjährigen übernommen und ihnen spezifischer einzelne Disziplinen nähergebracht«, erklärt Spitznagel. Diese Aufgabe übernimmt sie heute noch. Zweimal pro Woche gibt sie Trainingsstunden. Als Abteilungsleiterin erwarten sie außerdem mehrere, allgemeine Sitzungen auf Vereinsebene.
Beruflich arbeitet die 55-Jährige als Bürokauffrau; ob ihr die zusätzliche Arbeit nicht zu viel abverlangt? »Klar opfert man Zeit. Ich mache das aber sehr gerne. Auch zwei meiner Kinder waren eine zeitlang in der Leichtathletik, da ist das dann natürlich eine besonders schöne Sache«, antwortet sie. Mittlerweile sei einer ihrer Söhne zum Fußballspielen übergegangen und ihre Tochter aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Leichtathletik aktiv. »Das ist natürlich vollkommen in Ordnung, ich will keine Sportart unbedingt hervorheben. Leichtathletik ist allerdings interessant, weil es so vielfältig ist«, meint Spitznagel und fügt hinzu: »Mir ist es im Grunde nur wichtig, dass sich die Kinder bewegen.«
Durch die ohnehin schon kurze Freizeit, die sie hätten, sei der sportliche Aspekt im Leben sehr wichtig. »Wenn es bei uns ab 16 Jahren langsam in den Leistungssport-Bereich geht, wird es für die Jugendlichen immer schwerer, beispielsweise neben dem Nachmittagsunterricht oft am Training teilnehmen zu können«, merkt sie an. Im Kinderbereich habe man allerdings keine Nachwuchssorgen.
Kinder haben Spaß
Für Spitznagel ist die Motivation, warum sie ihr Ehrenamt ausführt, einfach: »Wenn sich die Kinder nach dem Training freuen, dass sie eine tolle Leistung vollbracht, eventuell ihre Bestmarke geknackt oder sogar einen Preis gewonnen haben, ist das einfach schön.«
Sie selbst vermisst ihre sportliche Zeit im Bereich Sprint und Hürdenlauf »natürlich schon«, ist aber mit regelmäßigem Laufen und ihren Aufgaben im Ehrenamt vollkommen zufrieden.
Zur Seite stünde ihr dabei ein »gut strukturierter Verein«, der sich wirklich um die Kinder bemühen würde. »Unser Trainer-Team ist immer voll dabei«, stellt Spitznagel klar und lacht.
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