»InTakt« brannte bei Jubiläumskonzert Best-of-Feuerwerk ab
Regnerisches Wetter konnte rund 200 Freunde des A-Cappella-Chorgesangs nicht davon abhalten, zum 20-jährigen Jubiläumskonzert des Schutterwälder Chors »InTakt« in die Freie Waldorfschule in Offenburg zu kommen. »Lieblingslieder aus 20 Jahren« war das Thema.
Mit der rhythmischen »Intrada a cappella« begann der Reigen der 33 zu Gehör gebrachten Stücke, die die Chorleiterin Piroska Gohlke-Sauer aus den über 60 von ihren Sängerinnen und Sängern allzu gerne gesungenen Liedern aus allen Stilepochen auszuwählen hatte. »Weglassen war schwerer als das Proben«, sagte Gohlke-Sauer augenzwinkernd zu Beginn des Auftritts.
Popschmankerl
Die etwa zweistündige Darbietung umfasste romantisch-melancholische Stücke wie »Drink to me only«, streifte mit »Erlaube mir feines Mädchen« von Johannes Brahms die erotische Seite der romantischen Musik und meisterte mit Bravour die Anforderungen des zwölfstimmigen Kanons »Love may be« und das rhythmisch und sprachlich anspruchsvolle »Mangwani mpulele« aus Südafrika. Getragene Melodien und fetzige Rhythmen wechselten sich weiter ab. Popschmankerl wie »When I’m 64« der Beatles und »As tears go by« der Stones wurden ebenso gekonnt vorgetragen wie das meditative Indianerlied »Evening rise«.
Für »Gabriellas Song«, den ersten Höhepunkt des Abends, verließ Gohlke-Sauer ihren Dirigentenplatz und reihte sich zwischen ihre Chorfrauen und -männer ein. Ihr klingender Sopran stieg bei ihrem Solo aus dem perfekten Melodienreigen des Chors auf und erfüllte den Saal nicht nur bis in den letzten Winkel, sondern rührte auch die Herzen der Zuhörer und riss diese zu stürmischem Applaus hin.
Frenetischer Applaus
»Java Jive«, ein Lied um einen Kultkaffee der 30er-Jahre, war ein weiterer Höhepunkt des Abends. Bunte Federboas, kecke Hüte, zwei junge Frauen, Mokka-Tässchen in der Hand und einfach nur schön, gaben den Rahmen für einen furiosen Jive-Rhythmus, bei dem Tenor Manuel Heuberger, Jungbass Michael Heuberger und der erfahrene Bass-Oldie Gerd Porsfeld gekonnt solierten.
Als Zuhörer spürte man durchgängig, dass Chormitglieder und Dirigentin viel Spaß und Freude bei ihrer Arbeit auf der Bühne haben und nicht nur Chorsänger, sondern auch Freunde sind.
Mit »Time to leave« und einem Solo der noch jugendlichen Charlotte Sauer, Tochter der Dirigentin, deren schöner Sopran – umrahmt vom Chor – klar und hell erklang, neigte sich der Chorabend dem Ende zu.
Minutenlanger frenetischer Applaus lockte den Chor »InTakt« nochmals auf die Bühne. Den Abend beendeten die Sängerinnen und Sänger zur Melodie von »Deine Freunde« aus dem »Dschungelbuch« mit eigener Lyrik, um auf die am Ausgang stehenden Spendenkörbchen hinzuweisen.
Spende für Frauenhaus
Am Ende dieses wunderbaren Chorabends konnte dem Frauenhaus Offenburg eine Spende von fast 1200 Euro übergeben werden.