Jahreskonzert der »Eintracht« Windschläg
In der vollbesetzten Windschläger Festhalle veranstaltete der Männergesangverein Eintracht am Samstag ein anspruchsvolles und erfolgreiches Jahreskonzert. Dabei konnten auch die Gastchöre aus Reichenbach und Liedermacherin Cindy Blum überzeugen.
Dirigent Viktor Asberger hatte wie gewohnt ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die große Bandbreite der vorgetragenen Lieder reichte vom Ragtime über orthodoxe Kirchenlieder bis hin zum Alpenrock.
Zum Auftakt gab es gleich etwas Neues: der berühmte »Entertainer« von Scott Joplin aus dem mehrfach preisgekrönten Film »Der Clou« wurde im Ragtime-Rhythmus vorgetragen. Ganz im Gegensatz hierzu das folgende melancholische Lied »Handwerkers Abendgebet« mit einem Solo von Xaver Glatt. Eindrucksvoller Abschluss des ersten Vortragsblocks der Windschläger Sänger war das russische Kirchenlied »Nine Sili Nebesnija«.
Traditionell waren beim Konzert in Windschläg Gäste eingeladen. Die Chöre des Gesangvereins »Frohsinn« aus Reichenbach gaben ihre musikalischen Visitenkarten ab. Rhythmisch begann der Frauenchor mit »Octopuss’s Garden« von den Beatles. Mit dem karibischen Volkslied »Jamaika Farewell«, das vor allem durch Harry Belafonte bekannt wurde, und »You rise me up« war das »Damenprogramm« beendet.
Der Männerchor aus Reichenbach trug die Lieder »Unser täglich Brot«, »Der rheinische Fuhrmann« und »Des Sommers letzte Rose« vor. Danach traten die beiden Chöre zusammen auf. Dirigent Frank Döring erhielt für die Leitung seiner drei Formationen großen Beifall. Bei der Zugabe »Champs Elysées« durfte auch das Publikum mitsingen.
Eine Hommage
Mehr als nur ein Pausenfüller war der Auftritt von Cindy Blum. Die Liedermacherin aus Gutach sang über die Liebe, ihre Kindheit, in französischer Sprache über das Meer und schließlich über den Wald. Besonders beeindruckend war ihre Hommage an den Schwarzwald, bei der sie Eindrücke beschrieb, die ihr beim Betrachten alter Fotografien aus dem Schuhkarton eingefallen sind. Nun waren wieder Windschlägs Sänger an der Reihe. Mit »Radujteja Ludie« wurde ein weiteres russisches Kirchenlied vorgetragen. Zurück in die heutige Zeit ging es mit dem Lied »Oh Herr, welch ein Morgen« von Otto Groll.
Dass Windschlägs Sänger mehrsprachig auftreten, ist bekannt. Inzwischen haben sie sechs Sprachen für ihre Lieder im Programm. Diesmal war Rätoromanisch an der Reihe, »Dorma bain (schlafe gut)«, war der Titel, der, wie Moderator Heinz Schaufler bemerkte, allerdings nicht wörtlich genommen werden sollte.
Was dann zum Abschluss folgte, löste beim Publikum Beifallsstürme aus und war Stimmung pur: Mit »Rock mi«, dem bekannten Oktoberfesthit der Alpenrebellen von 2013, rockten Xaver und Rupert Glatt zusammen mit Stefan Weiß in Lederhosen die Bühne. Der Saal tobte, und die Zugabe war die Wiederholung dieses Bayernrocks.
Vereinsvorsitzender Reinhold Gruß bedankte sich unter großem Beifall des Publikums bei den Gastchören und Cindy Blum, Bei Moderator Heinz Schaufler, den Sponsoren, beim Dekoteam unter der Leitung von Hubert Joggerst, der Technischen Leitung durch Wilfried Pfaff und den Sängerfrauen, die die Bewirtung zusammen mit dem Musikverein bewerkstelligt hatten. Selbstverständlich galt der Dank auch den eigenen Sängern für ihren fleißigen Probenbesuch und Xaver Glatt, der mit »lieblichem Wein« als »lieber Solist« bedacht wurde. Beifallsstürme gab es, als Reinhold Goos Dirigent Viktor Asberger für die Zusammenstellung und Leitung eines großartigen Konzertes würdigte.
Nach dem Konzert ist in Windschläg immer auch vor dem Konzert: Nach dem Umbau und der Essenspause zeigten die Windschläger Sänger nochmals auf der Bühne ihre Klasse. Etliche Liedvorträge folgten, die auch die Gastsänger auf die Bühne lockten. Krönender Abschluss war wie immer der »Bajazzo« – ohne dieses gemeinsam mit dem Publikum gesungene Lied dürfen die Sänger in Windschläg nie von der Bühne gehen.