Waldservice Ortenau eG

"Jetzt müsste Sturmholz schnell aus den Wäldern"

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18. März 2020

In den heimischen Wäldern liegt noch jede Menge Sturmholz, das wie auf diesem Foto aufgearbeitet werden muss. Doch es fehlt an Abnehmern, teilte die Waldservice Ortenau eG mit Sitz in Ohlsbach mit. ©Nicole Rendler

Kurt Weber, Geschäftsführer der Waldservice Ortenau, spricht nach der „Frauen-Power“ in Orkanstärke von vielen Sturmschäden, doch die Sägewerke müssen sich im Augenblick stark zurückhalten. Das bedeutet: Sturmholz bleibt liegen, müsste aber so schnell wie möglich aus den Wäldern.
 

Kurt Weber, Geschäftsführer der Waldservice Ortenau eG, fand gestern auf Anfrage des Offenburger Tageblatts zur Situation im Wald klare Worte: „Die Aufarbeitung der Sturmschäden, den die ,Frauen‘ hinterlassen haben, kommt nicht so voran, wie sie sein müsste.“ Mit Frauen meint er die Sturmtiefs Sabine und Britta, die im Geschäftsbereich der Waldservice Ortenau eG rund  40 000 bis 50 000 Festmeter Holz geworfen haben. Das ist die Menge, die die Genossenschaft in einem Vierteljahr vermarktet.

Etwas mehr als die Hälfte davon sei erst aufgearbeitet. Wann der Rest folgt, steht in den Sternen. „Das Problem ist, dass die Säger wegen des Coronavirus nicht mehr voll arbeiten können“, erklärt Weber. Wäre die Nachfrage nach Holz normal, dann hätten die Forstarbeiter das Holz in vier bis sechs Wochen aufgearbeitet, wobei es regionale Unterschiede gibt. Im Kinzigtal sei die Waldservice Ortenau schon recht weit, im Renchtal gebe es aber noch vergleichsweise viel zu tun.

Doch noch gebe es keinen Anlass zur Panik. Ein wichtiger Stichtag für die Forstwirtschaft sei der 30. Juni. Dann werde sich zeigen, wie viel Holz abgesetzt werden konnte und was noch in den Wäldern liegt.

Keine Nachfrage aus Fernost mehr

Im vergangenen Jahr exportierten die Verantwortlichen einige tausend Festmeter Holz nach Asien. Doch auch von dort komme kaum noch Nachfrage. Die Wirtschaft liegt am Boden. Insofern erwartet Kurt Weber keine nennenswerte Entlastung aus Fernost.

Gleichwohl müsse die Aufarbeitung des Sturmholzes höchste Priorität genießen, denn auch in diesem Jahr stehen die Waldeigentümer vor der bangen Frage, wie sich die gefürchteten Käfer entwickeln. Zwar seien der Januar und der Februar vom Regen her ergiebig gewesen und die meisten Böden bis zu zwei Meter tief durchfeuchtet, doch der Tanne zum Beispiel helfe das kaum: „Sie stirbt immer noch massiv.“

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Zwar betont Kurt Weber, kein Pflanzenexperte zu sein, doch glaubt er, dass generell über alle Baumarten hinweg viele Feinwurzeln abgestorben sein könnten. Das würde die Wasseraufnahme selbst bei guter Durchnässung der Böden beeinträchtigen.

Allerdings seien die Monate April und Mai entscheidend, um das Ausmaß des Käferbefalls korrekt abschätzen zu können. Diese Monate müssten feucht sein und kühl. Wärme und Wind wären indes schlecht für die Wälder, weil dadurch die Verdunstung steigt. 

Das Coronavirus habe die Arbeiter der Waldservice GmbH bisher verschont. „Wir sind voll arbeitsfähig“, unterstreicht Kurt Weber. Lediglich ein Mitarbeiter sei vorsorglich nach Hause geschickt worden, weil er vergangene Woche noch in Tirol Skifahren war.

Eichen statt Fichten

Alle Hände voll zu tun hat Peter Zink, Revierförster Gengenbach/Brandeck. Er und seine Männer sorgen im Berghauptener Wald für Naturverjüngung. „Im Bereich am Sägereck wurden rund 1000 rund 50 Jahre alte Fichten gefällt.. Diese ersetzen wir durch 3500 Eichensetzlinge“, sagte er auf Anfrage des OT.

Weil dieser Laubbaum weniger Platz als eine Fichte benötigt, ist die Zahl der Eichen höher. „Ziel ist es, von Monokulturen weg zu kommen. Eichen sind zudem ökologisch höherwertiger“, erklärt Peter Zink. Außerdem bringt die Aktion Berghaupten Ökopunkte.

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