Eltern wollen ihre Sprösslinge nicht in die Baustelle lassen

Josef-Kinder bleiben in Diersburg

Klaus Krüger
Lesezeit 3 Minuten
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15. November 2017

Zu viel Baustelle - die Eltern wollen ihre Kinder nicht in die Kita St. Josef bringen. ©Archiv

Die Sanierung der Kindertagesstätte St. Josef im laufenden Betrieb galt einst als Beispiel planerischer Raffinesse. Am Montag kochten im Rat die Probleme hoch.

Eigentlich sollten am Montag die drei- bis fünfjährigen Kinder wieder aus ihrem Diersburger Exil (seit dem Sommer) in ihren Niederschopfheimer Kindergarten St. Josef umziehen. Obwohl dort noch gebaut wird.
Das sei zwar so besprochen, aber Eltern und Elternbeirat weigerten sich, ihre Kinder in den Kindergarten zu bringen – wie Architekt Jürgen Caruso am Montag in der Gemeinderatssitzung sagte. Ihre Argumente: Die Räume seien noch im Rohbau, die Toiletten inakzeptabel, es bestehe Verletzungsgefahr.  Caruso: »Die Eltern haben Fotos aus der Bauphase beigelegt und eine Mängelliste. Eine Mängelliste während der Bauphase, das geht gar nicht.« Sein Büro habe viel Erfahrung mit Sanierungen im laufenden Betrieb – wie mit der Astrid-Lindgren-Schule in Willstätt.

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Alte Toilette

Die Toilette sei die alte, weil noch nicht saniert. Und die wichtigen Räume in Ordnung. Noch zwei Gewerke seien zu erledigen: Schreinerarbeiten und die Außenanlage. »Jeder hätte mich anrufen können – aber das hat niemand getan.« Caruso machte Kommunikationsprobleme für die Verwerfungen verantwortlich. Bürgermeister Klaus Jehle sagte, die Kinder würden ab diesem Montag im Diersburger Kindergarten bleiben – bis der Umbau Ende Februar fertig sei.  Daniel Knäble von der katholischen Verrechnungsstelle sagte, die Situation werde aktuell sehr negativ dargestellt. Die Auslagerung habe hervorragend geklappt – bei den Kleinsten in der Alten Schule und bei den Schulanfängern in der Grundschule. »Die Gemeinde hat viel getan für eine bestmögliche Lösung. Wir haben außerdem die Genehmigung des Landesjugendamtes.«
Wolfgang Seitz (FWH) ließ sich dann noch einmal bestätigen, dass das Landesjugendamt eingeschaltet war. Außerdem das Gesundheitsamt, wie Knäble ergänzte: »Alle haben zugestimmt, dass die Kinder in der Bauphase zurückkommen können.« Man habe den hohen Standard des Landesjugendamtes immer erfüllt. Herrmann Pfahler (SPD) und Wolfgang Seitz regten an, Eltern und Erzieherinnen eine Entschädigung zu geben. Marco Gutmann (FWH) bemängelte, das es keinen Bauausschuss gegeben habe. Da wären solche Probleme früher bekannt geworden. Thomas Schaub (CDU) sagte, es habe ein klares Konzept gegeben, das allgemein bekannt gewesen sei. Die Eltern hätten nie gesagt, das funktioniere nicht. »Der Ton der Eltern in den Briefen ist zum Teil inakzeptabel.«
Die Sitzung des Bauausschusses sei allerdings nicht gewollt gewesen, widersprach er Gutmann. 
Blieb nur die Hoffnung von Bürgermeister Klaus Jehle, dass die Kinder am 28. Februar pünktlich einziehen können.

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