Gengenbach

Jubiläumsbuch über 150 Jahre Franziskanerinnen vorgestellt

Marc Faltin
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29. Juni 2016

Jubiläumsbuch-Autorin Ute Dahmen bei ihrer Lesung im Exerzitiensaal der Franziskanerinnen.  ©Marc Faltin

»Sonnengesang. Unser Kloster ist die Welt«: So lautet das Buch zum 150-jährigen Bestehen der Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu. Es sollte aber kein Geschichtsbuch entstehen, so Autorin Ute Dahmen bei der Präsentation, sondern Folgendes im Fokus stehen: »Wie Ordensfrauen heute leben, lieben, glauben und in die Zukunft gehen.«

Am frühen Dienstagabend eröffneten die Franziskanerinnen ihre neue Begegnungsstätte im Haus St. Anna, später begegneten sich im Exerzitiensaal unter der Mutterhauskirche mehr als 200 Interessierte, um eine weitere Form der Öffnung nach außen der Gastgeberinnen beizuwohnen. Das Jubiläumsbuch »Sonnengesang. Unser Kloster ist die Welt« bündelt nicht einfach die ereignisreiche Geschichte der Ordensgemeinschaft. Vielmehr geht es Autorin Ute Dahmen um Wandel und Zukunftsfähigkeit des Mutterhauses.
Beides spricht Generaloberin Schwester Michaela Bertsch auch in jenem Gespräch an, das im Buch verewigt ist: »Betrachte ich die 150-jährige Geschichte unserer Gemeinschaft, waren wir Schwestern immer im Aufbruch, immer im Umbruch, hatten gegen Widerstände und Verbote zu kämpfen. Solche Phasen verlangen, die Komfortzone zu verlassen.« Dieses Interview entstand im ordenseigenen St. Josefshaus in Engelberg/Schweiz, wo die Generaloberin Kraft tankt für ihre Aufgaben als Managerin. »Ute Dahmen hat uns ein Jahr begleitet und war an allen Orten, die uns wichtig sind«, betonte Schwester Michaela Bertsch bei der Begrüßung der Zuhörer. Assissi, die Missionen in Chile und Peru, das Hospiz in Oberharmersbach, dessen Tage gezählt sind, und eine Papstaudienz in Rom gehören zu besagten Orten.
Nachdem das Eröffnungslied des Cantiamo-Chors vor dem Bild von Ordensgründer Pfarrer Wilhelm Berger verklungen war, dankte Ute Dahmen für »die Begegnungen mit den Schwestern und die Offenheit, mit der sie mir Einblick in ihr Leben und ihre Spiritualität gewährt haben.« Die Verfasserin der Biografie von Verlegerin Aenne Burda lebt und arbeitet in Offenburg. Geboren 1965 und aufgewachsen ist sie in Gengenbach. Und den Löwenbergschen Park, der (noch) nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, habe sie als junges Mädchen gerne mal betreten, über den Zaun kletternd, wie sie gestand. 

Jugendlichen ein Fundament gegeben

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Auch die zahlreichen Schwestern, »die Nachbarinnen meiner Kindheit«, im Publikum lachten über diese Anekdote. Und sie lauschten konzentriert weiteren Auszügen aus dem Buch. So über Schwester Hildegard Roth, seit 1979 in Purulon/Chile im Sozialeinsatz, seit 1988 in Führungspositionen. »Wir haben hier Aufbauarbeit geleistet, vielen Jugendlichen ein Fundament gegeben. Wenn wir jetzt aufgrund von Schwesternmangel Einrichtungen nicht mehr halten können, ist das kein Grund zur Trauer«, erklärt die 73-jährige Bad Peterstalerin. Wichtiger sei es, die Institutionen in gute Hände abzugeben: »Wir wollen, dass sie in christlichem Geist weiter funktionieren.«
Beeindruckt habe auch der Aufenthalt in Assissi, die Spiritualität, wo im Winter 1224/25 in einer Hütte bei San Damiano vor den Toren der italienischen Stadt der heilige Franziskus  von Schmerzen geplagt den »Sonnengesang« schrieb, sein bekanntestes Gebet, ein Loblied auf die Schöpfung. Die Franziskanerinnen »folgen dem Ideal des heiligen Franziskus, für Menschen am Rand – sozial und emotional da zu sein«, schreibt Ute Dahmen. Und Papst Franziskus sei für die Impulse gebenden Schwestern der Kongregation (noch 193 in Deutschland und der Schweiz, 92 in Chile und Peru) ein Hoffnungsträger für eine gute Zukunft mit nötiger wie stetiger Erneuerung der katholischen Kirche. »Ihre Authentizität, ihr Glaube, ihr Engagement, ihre Zuversicht beeindrucken. Sie sind mutige Frauen«, schreibt Ute Dahmen voller Respekt.

»Sonnengesang. Unser Kloster ist die Welt«, 162 Seiten, 19,99 Euro, Herder-Verlag, ISBN 978-3-451-34892-1

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