Offenburg kann wahrhaftig sehr stolz sein auf sein reiches Kulturangebot, namentlich die musikalische Vielfalt, die in einer Stadt mit etwas über 60 000 Einwohnern nicht selbstverständlich ist. Umso schöner, dass viele der Künstler, die die Szene bereichern, auch vor Ort ausgebildet werden, und zwar in der Musikschule. Das Jugendsinfonieorchester, von Musikschule und Philharmonie am Forum getragen, ist eines der »Flaggschiffe«. Dafür bürgt nicht zuletzt der künstlerische Leiter Rolf Schilli.
»Wir wollen in diesem Jahr vom rein symphonischen Programm etwas abweichen und bieten daher eine bunte Mischung verschiedener Musikstile«, erklärt der Dirigent des 63 junge Musiker umfassenden Orchesters. Schließlich gehört auch die junge »Peergroup« der Künstler zu den Menschen, die das Jugendsinfonieorchester als Auditorium erreichen will – »und da kann man nicht davon ausgehen, dass alle von symphonischer Musik angesprochen werden«, lacht Schilli. Außerdem zieht das Orchester heuer wegen der besseren Akustik in die Oberrheinhalle um.

Probewoche in Pietra

Dass ihr Programm gut ankommt, haben die jungen Musiker übrigens schon erproben können. Im Rahmen einer Probewoche in Offenburgs Partnerstadt Pietra Ligure standen nämlich auch drei Konzerte auf dem Programm. Den Auftritten in Italien ist es geschuldet, dass die italienischen Komponisten Ottorino Respighi und Antonio Vivaldi auf dem Programm stehen. Bei »Der Frühling« aus Vivaldis Vier-Jahreszeiten-Zyklus wird Amy Huber die Solo-Violine spielen. »Es ist schon eine Herausforderung«, lacht die junge Geigerin, »aber ich habe mich eben in der letzten Zeit ganz auf das Solo konzentriert.« 

Auch ein Konzert von Johann Sebastian Bach wird zur Aufführung kommen. Hier spielen die Geigerinnen Franziska Lichtenauer und Anna-Kristina Keppler die Soli, genau wie beim Konzert für zwei Klarinetten von Georg Philipp Telemann, Noel Treffinger und Annalena Litterst. »Das ist schon sehr herausfordernd, macht aber viel Spaß«, bekundet Noel Treffinger, und die junge Annalena Litterst betont, wie sehr man sich beim Zusammenspiel auf den anderen Solisten verlassen können müsse. 

»Eine sehr interessante Geschichte«, darauf weist Rolf Schilli im Pressegespräch hin, ist auch das Konzert für acht Flöten von Christoph Graupner, der genau wie der Komponist Robert Fuchs, von dem ein »Intermezzo« erklingt, eher in Kennerkreisen bekannt ist.

Neben der Filmmusik des Monumentalstreifens »Pearl Harbour« von Hans Zimmer vertritt der 1958 geborene Robert W. Smith den modernen Teil. »Das ist sehr interessant – da gibt es richtig was fürs Blech zu tun«, verspricht Dirigent Rolf Schilli.