Junge Einsatzkräfte probten in Biberach den Ernstfall
Am Samstag stellten Kinder und Jugendliche aus Biberach und Prinzbach, die der Jugendfeuerwehr und dem Jugendrotkreuz angehören, eindrucksvoll unter Beweis, was sie unterm Jahr gelernt hatten.
Angenommen wurde eine Verpuffung und ein Feuer in der Lagerhalle des Bauhofs.
Um 15 Uhr wurde mit der Sirene Alarm ausgelöst. Nach wenigen Minuten trafen die Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr und des Roten Kreuzes am Einsatzort ein. Aus der Halle des Bauhofs drang dichter Rauch. Eines der beiden Löschfahrzeuge hielt in nächster Nähe des Brandherdes an. Nach Auslegen der Schläuche lautete das Kommando »Wasser marsch!«
Die Helfer des Roten Kreuzes kamen dem schwerverletzten Schweißer, so die Übungsannahme, zu Hilfe und trugen ihn zu den eilends aufgestellten Liegen. Hier versorgten weitere Helfer fachgerecht die beträchtlichen Brandwunden.
Zur Zeit des Arbeitsunfalles befanden sich einige Personen im Obergeschoss des Gebäudes. Die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus schloss sie ein. Sie mussten daher über eine Leiter von Feuerwehrleuten gerettet werden. Da sie unter Rauchgasvergiftungen litten, wurden sie vom Jugendrotkreuz mit Sauerstoff versorgt.
Das zweite Löschfahrzeug hatte die Aufgabe, eine Ausweitung des Feuers auf die übrigen Gebäudeteile zu verhindern. Zur Übung hatten sich viele Schaulustige eingefunden, darunter viele Eltern mit Kindern, die dem Nachwuchs mit Interesse zusahen. Vom stellvertretenden Jugendwart Klaus Rappenecker wurden sie per Lautsprecher über den angenommenen Brandfall und die Rettungsaufgaben informiert. Von DRK-Mitglied Thomas Leopold erfuhren sie, wie mit Brandverletzungen umzugehen war. Seine Frau, Maryla Leopold, hatte die Verletzten täuschend echt geschminkt.
Aufmerksam verfolgt wurde die Übung auch von Biberachs Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Peter Fautz und Prinzbachs Ortsvorsteher Klaus Beck. Eingefunden hatten sich auch Feuerwehr-Kommandant Klaus Disch und Vertreter des THW, die sich vom Ablauf beeindruckt zeigten.
Mitglieder willkommen
Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit 18 Mitglieder, darunter drei Mädchen. Sie treffen sich alle 14 Tage, mittwochs um 18 Uhr, zur Weiterbildung. Neue Mitglieder sind willkommen, aufgenommen werden Kinder ab zehn Jahren. Nach dem 17. Lebensjahr kann in die Feuerwehr der Erwachsenen gewechselt werden. Das Jugendrotkreuz war mit sieben Jugendlichen am Einsatz beteiligt. Auch diese treffen sich 14-tägig, und zwar im Obergeschoss des Bauhofs.
Nach 30 Minuten galt das Feuer als gelöscht. Nachdem alle Gerätschaften wieder verstaut waren, winkte den Rettern und Opfern ein kühlendes Eis. Danach waren sie zu einem geselligen Grillfest eingeladen.