Hausach/Gengenbach

Kammerchor Kinzigtal bot intensives Klangerlebnis

Erich Fakler
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19. März 2019

Der Kammerchor Kinzigtal verwöhnte seine Zuhörer in der Gengenbacher Mutterhauskirche (Foto) mit geistlichen Motetten aus der Barockzeit. ©Erich Fakler

Der Kammerchor Kinzigtal gab am Wochenende zwei beeindruckende Konzerte in Hausach und in Gengenbach. Sie boten nicht nur eine Einstimmung auf die Fastenzeit.
 

Das Konzert des Kammerchors Kinzigtal in der Gengenbacher Mutterhauskirche mit geistlichen Werken der Barockzeit brachte nicht nur eine intensive Einstimmung auf die Fastenzeit, sondern auch eine eindrucksvolle Rückbesinnung auf die Volksfrömmigkeit vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges.

Die vielen Konzertbesucher am zweiten Fastensonntag schienen die Aussage des Barockdichters Andreas Gryphius (1616 bis 1684) »Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!« durchaus zu widerlegen. Diese Verse aus seinem Gedicht »Es ist alles eitel« beklagen die Oberflächlichkeit des weltlichen Lebens.
Die vierzehn Barockwerke von Hans Leo Hassler (1564 bis 1612) bis Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) aber zogen die hochkonzentrierten Zuhörer im sakralen Klangraum der Mutterhauskirche wie am Samstagabend schon in Hausach tief in ihren meditativen Bann.

Homogen und flexibel

Der junge Dirigent Manuel Nonnemann präsentierte mit dem Kammerchor Kinzigtal nicht nur einen ausgesprochen homogenen und flexiblen Chorklang, sondern hatte mit dem Organisten Frederik Kranemann sowohl eine hervorragende instrumentelle Chorbegleitung wie auch einen ausgewiesenen Spezialisten für die beiden Solostücke von Johann Ulrich Steigleder (1593 bis 1635) und Samuel Scheidt (1587 bis 1654).

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Schon der Programmauftakt »Verbum caro factum est«  von Hassler zog die Zuhörer erhebend schwebend in diese sprachbildmächtige Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. »Was betrübst du dich, meine Seele«, ein Choral von Johann Hermann Schein (1586 bis 1630), vermittelte die unerschütterliche Glaubenszuversicht in einer unseligen Zeit des Mordens und Brandschatzens. 

Der konzentrierte Einklang von Chor und Orgel, leuchtende Sopranstimmen und erdende Bässe vermittelten ein tiefes Gefühl der Zeitlosigkeit und des inneren Friedens. Schon Wolfgang Caspar Printz, Autor und Komponist, würdigte um 1690 in seiner Musikmonographie die drei »S«, Schein, Scheidt und Schütz, als die drei herausragenden Komponisten ihrer Zeit.

Von Samuel Scheidt erklang nicht nur leichtfüßig und virtuos das Orgelwerk »Toccata super in te Domine speravi«, sondern auch der Choral »Komm, heiliger Geist, Herre Gott« mit dem versöhnend und fröhlich aufstrahlenden »Alleluja« zum Finale. Heinrich Schütz (1585 bis 1672) war mit drei Kompositionen vertreten. »Die mit Tränen säen« erklang wie aus tiefem Urgrund und der Vers »komme mit Freuden« wurde variationsreich und flexibel über alle Register durchdekliniert.

In einsamen Höhen ziselierte der Sopran seine Botschaft in der Mottete »So fahr ich hin zu Jesu Christ«. Und Schütz beschloss auch das Konzertprogramm mit der »Cantate Domino«. In komplexen Vokalvariationen und edlen Klangpaarungen zeigt sich der Kammerchor aus dem oberen Kinzigtal als faszinierendes Klanguniversum.

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