Offenburg

Karin Binder fordert besseres Schul- und Kitaessen

Ursula Groß
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21. September 2017

©Iris Rothe

Nur zwei Themenfelder brachte Karin Binder von der Partei »Die Linke« am Dienstagabend mit. Es ging um kostenfreies Kita- und Schulessen und um dessen Qualität.

»Ich verstehe den Abend als Info-Veranstaltung«, erklärte Karin Binder, Direktkandidatin der Partei »Die Linke«, in der wenig besetzten Mensa des Schulzentrums Nordwest am Dienstag. Binder, Mitglied des Bundestags, hatte sich ein spannendes Thema ausgesucht und eine überraschende Lösung parat. »Gut essen ist gut lernen«, hieß der Titel. Es ging um die Schul- und Kindergarten-Speisung. »Zu fett, zu süß, kaum frisch, nicht ausgewogen, es schmeckt nicht«: Eine ungesunde Ernährung richte bei Heranwachsenden gravierende Folgeschäden an, die letztlich teuer bezahlt würden. »Gutes und beitragsfreies Kita- und Schulessen sollte in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit sein«, forderte sie. 

Die aktuelle Regierung habe auf die gesellschaftliche Entwicklung hin zu einer Arbeitsgesellschaft bislang nicht oder wenig reagiert. Beide Elternteile arbeiten, die traditionelle Aufteilung »Mutter kocht und bleibt zu Hause, Vater arbeitet« sei überholt. Ein kostenfreies Essen kalkulierte Binder für rund 6,2 Millionen zu versorgende Kinder mit etwa sechs Milliarden Euro pro Jahr. Wer nun im Saal seufzte ob dieser Dimension, wurde mit dem Hinweis auf die eventuelle Beschaffung dieser Gelder aufgeklärt. Binder plädierte für eine Herabsetzung der Mehrwertsteuer von 14 auf mindestens sieben Prozent im Preis der Mensa-Essen. Und, das ließ sie launig anklingen, »wenn das sogenannte Dienstwagen-Privileg fiele, wäre die Finanzierung der Verpflegung gesichert«. Binder machte nicht den Eindruck einer Frau, die eine kämpferische Illusion auf den Tisch legte. In Gesprächen mit Schülern, Eltern, Wissenschaftlern und Caterern sowie den Ergebnissen zahlreicher Studien habe sie Handlungsbedarf festgestellt. Die gebürtige Schwäbin und Gewerkschafterin legte Wert auf das Wohl der Kinder und Jugendlichen. Auf ihre Chancengleichheit, auf ihr Gedeihen. 

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Dass in Offenburg ein Beitrag zum Mensaessen von der Stadt finanziert wird, wusste Binder eventuell nicht. Sie möchte jedoch die Hoheit der Bundesländer oder Städte in diesem Bereich nicht antasten. »Beide können für den Rahmen zuständig sein«, etwa durch Mensenbau. »Der Staat hat eine Fürsorgepflicht für seine Bürger, auch für seine Kinder.« Die sollten nicht abgespeist werden, sondern mit guter, kindgerechter Qualität des Essens und mit allerorten gleichen Standards bestmöglich für eine aussichtsreiche Zukunft versorgt werden, appellierte sie eindringlich. 

Viele Fragen aus dem Publikum und ungewöhnliche Anregungen kamen. Ob die Eltern mitessen dürften? Oder ob spezielle Essensvorschriften berücksichtigt würden? Binder erklärte, dass man im Bundestag im Anfangsstadium dieser Diskussion der kostenfreien Ess-Versorgung sei. Aber: »Die ein oder andere Fraktion signalisiert bereits Interesse an den Vorschlägen der Partei ›Die Linke‹.«

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