Kirchenchor Zell feiert seltenes Jubiläum
Der Zeller Katholische Kirchenchor freut sich auf sein Jubiläum und auch das Festkonzert, das am Sonntag, 15. Dezember, in der Stadtpfarrkirche stattfindet. Aufgeführt wird das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns.
Am Sonntag,15. Dezember, feiert der Katholische Kirchenchor Zell a. H. in der Katholischen Stadtpfarrkirche ab 17 Uhr seinen 250. Geburtstag mit einem festlichen Konzert. Zusammen mit den Chören aus Biberach und Oberharmersbach wird das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns aufgeführt, das der Musiker 1858 im Alter von 22 Jahren komponiert hat, als er grade seine neue Stelle als Organist und Komponist an der Kirche Sainte-Marie-Madeleine in Paris angetreten hatte.
Im Konzert werden dem Oratorium zwei Stücke von Felix Mendelssohn-Bartholdy vorangestellt, „Verleih uns Frieden“ und „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, sowie von Heinrich Kaminski „Maria durch ein Dornwald ging“. Mit dem Chor musizieren fünf Gesangssolisten, eine Harfe und das Kammerorchester der Philharmonie am Forum.
Dirigent Wolfram Dreher ist sich sicher: „Das verspricht ein schöner, festlicher Konzertabend zu werden“. Dreher erklärt, ein Oratorium sei natürlich keine Oper, obwohl eine Geschichte erzählt wird. Ein Oratorium hingegen befasse sich mit geistlichen Themen und werde ausschließlich konzertant aufgeführt, traditionell in einer Kirche.
Da Bachs Weihnachtsoratorium so außergewöhnlich kunstvoll und berühmt ist, sind andere daneben fast in Vergessenheit geraten. Das Werk von Camille Saint-Saëns ist ein „kleines Oratorium“. Es ist erheblich kürzer und weniger aufwendig, weshalb es sich sehr gut für einen Kirchenchor eignet, sagt Dreher. Das Orchester ist klein und wird kammermusikalisch eingesetzt, die Chorpartitur ist eher schlicht und der Einsatz der Harfe unterstreicht den ruhigen, lyrischen Charakter des Stückes.
Hirten auf dem Felde
Das Oratorium handelt hauptsächlich von der Szene bei den Hirten auf dem Felde. Dem Bericht des Evangelisten Lucas von der Verkündigung der Geburt Christi durch die Engel folgen Texte aus anderen biblischen Quellen, die alle das Weihnachtsgeheimnis deuten.
Musikalisch wird das Hirtenthema bereits im Prélude aufgenommen, behutsam stimmt die Orgel eine wiegende Melodie an, die dann von den Streichern weitergeführt wird.
Im zweiten Teil des Oratoriums finden sich vor allem Lobpreisungen, wobei kurz vor dem Schlusschor die pastorale Anfangsstimmung wiederkehrt. Eine lyrische und besinnliche Grundstimmung zieht sich in Abwandlungen mit vielen eingängigen Melodien durch das gesamte Stück.
INFO: Jubiläumskonzert am Sonntag, 15. Dezember, um 17 Uhr in der Stadtpfarrkirche Zell. Abendkasse zwölf Euro, Jugendliche bis 16 Jahren frei.