Klares Ja für Fusion von TuS Durbach und FV Ebersweier
Mitglieder des Turn- und Sportvereins (TuS) Durbach und des Fußballvereins (FV) Ebersweier haben gestern über eine Fusion der beiden Vereine zum Sportclub Durbachtal abgestimmt. Das Votum fiel eindeutig pro Verschmelzung aus.
Gestern wurde in der Halle am Durbach über die Zukunft des Breitensports im Durbachtal abgestimmt. Sollen der TuS Durbach und der FV Ebersweier fusionieren, lautete die Frage. Insgesamt 710 wahlberechtigte Mitglieder beider Sportvereine gaben ihre Stimme ab. In getrennten Abstimmungen bekannten sie sich per Handzeichen zu ihrer Haltung: 674 stimmten für die Verschmelzung.
»Wir werten das positive Ergebnis als Vertrauensbeweis, der uns beflügelt«, sagte Ralf Morgenthaler, Vorsitzender des FV Ebersweier, begeistert. Für diesen Augenblick hatten sich die Führungskräfte zuvor rund neun Jahre lang stark gemacht. Marco Geiler, Vorsitzender des TuS Durbach, und die neun weiteren Vorstandsmitglieder nahmen das Ergebnis der Auszählung unter stürmischem Applaus entgegen.
Die Großveranstaltung begann um 9.30 Uhr und erforderte ein Höchstmaß an Organisation. Zuerst versammelten sich die Ebersweierer Sportsfreunde. An drei Eingängen reihten sich die Mitglieder des FV Ebersweier nach Alphabet, trugen sich in Teilnehmerlisten ein und setzten sich in Blöcken hinter die jeweiligen Wahlhelfer.
Vorsitzender Ralf Morgenthaler dankte allen, die kamen, »um den Meilenstein für die Fußballgeschichte zu setzen.« Er bat um Verständnis für die »akribische Vorgehensweise, um unter notarieller Aufsicht von Reinhard Körner satzungsgemäß abzustimmen.« Wer das tragfähige Konzept der Vereinsleitung unterstütze, beweise Vorsicht, Weitblick und Mut, sagte Morgenthaler.
Gegen geheime Wahl
FV Ebersweier und TuS Durbach sollen nach umfangreichen Planungen zum Sportclub SC Durbachtal verschmelzen. Dann übergab er die Leitung an den Wahlleiter Marco Geiler, Vorsitzender des TuS Durbach. Ein Mitglied stellte den Antrag auf geheime schriftliche Wahl, in der Satzung gibt es keine entsprechende Verordnung. Die Mitglieder stimmten gegen den Antrag und wählten per Handzeichen.
Mit drei Gegenstimmen votierten 316 von 319 Anwesenden des FV Ebersweier für die Verschmelzung. Jubelrufe begleiteten das Wahlergebnis. Nachdem alle Mitglieder des FV Ebersweier die Halle verlassen hatten, entschieden die Mitglieder des Tus Durbach. Auch hier gab es zunächst drei Anträge auf geheime Wahl, die abgelehnt wurden.
Marco Geiler forderte die Versammlung auf, noch ungeklärte Fragen zu stellen oder Einwände zu erheben. Es gab keinerlei Wortmeldung. Geiler betonte, dass im Vorfeld der Abstimmung kein einziger Antrag auf Einsichtnahme in die Fusionspläne (Vertrag, Bericht und Satzung) eingegangen sei.
Da im Vorfeld der Abstimmung einige Fehlinformationen verbreitet worden seien, legte er noch einmal ausführlich die Argumente für eine Fusion dar. »20 aktive Vorstandsmitglieder führen heute den Verein, rund 95 Prozent der Aktiven stehen hinter deren Konzept«, sagte er. Ältere Zweifler und Gegner des Konzepts bat er um das gleiche Vertrauen, das sie früher als junge und fortschrittlich handelnde Sportler von ihren Vorgängern erhalten hätten: »Bitte blickt nach vorne!«
Zwölf Minuten nach 12 Uhr stand für die Versammlung des TuS Durbach das Ergebnis fest: Von 391 wahlberechtigten Mitgliedern stimmten 358 für die Verschmelzung, 30 entschieden sich dagegen, drei enthielten sich der Stimme. Es gab Standing Ovations, Händeschütteln, Umarmungen und Schulterklopfen.
Zu den enttäuschten Gegnern der Fusion gewandt sagte Geiler: »Die Tür steht für alle, die nicht dafür waren, immer offen. Bleibt dabei.« Dem Vereinsmitglied Wolfgang Roth gratulierte der Vorsitzende zum 60. Geburtstag. Er dankte für dessen Treue, die er durch seine Anwesenheit besonders bekunde.
Durbachs Bürgermeister Andreas König betonte, dass das Ergebnis der Abstimmung Rückenwind gebe. Der Durbacher Gemeinderat muss nach der Sommerpause über ein Bürgerbegehren entscheiden. Dieses fordern in einer Unterschriftenliste 322 Bürger zum Erhalt der bisherigen Sportanlage in Durbach.