»Kleine Stadt«-Vertreter stellten Fragen im Gemeinderat
In der Gemeinderatssitzung am Montag kam auch die Jugend zu Wort. Denn der Gemeinderat des Sommerferienprogramms »Kleine Stadt« und ihr Oberbürgermeister Anton Macht statteten den »Großen« einen Besuch ab – und hatten ein paar Fragen an die Stadtverwaltung parat.
»Ich gehe oft und gerne ins Schwimmbad. Aber warum sind die Preise so teuer?«, richtete sich der 13-jährige Leon an den Offenburger Gemeinderat. Er verglich das Freizeitbad Stegermatt mit dem Europa-Park: »Eine Jahreskarte für den Park ist günstiger als fürs Schwimmbad.«
Leon ist Mitglied des Gemeinderats der »Kleinen Stadt«, einem Sommerferienprogramm des Stadtteil- und Familienzentrums Albersbösch. Gemeinsam mit ihrem »kleinen« Oberbürgermeister Anton Macht haben sie sich eine Sitzung des Offenburger Gemeinderates anschauen dürfen. Von der ersten Reihe aus haben sie alle Fragen gestellt, die ihnen auf der Seele brennen.
Und was ist jetzt mit dem Freizeitbad? »Das Schwimmbad ist ein Zuschussbetrieb der Stadt Offenburg, mit dem Eintritt werden nur 30 bis 40 Prozent der Kosten gedeckt. Die Stadt legt also jedes Jahr drauf«, versuchte Bürgermeister Hans-Peter Kopp Leon zu erklären. Kopp empfahl ihm die Schülerkarte für die Sommerferien, sie sei nämlich gar nicht so teuer.
Die nächste Frage kam von Toni, der jeden Morgen mit dem Bus in die Schule fährt. »Die Busse sind immer sehr voll, es gibt Gedränge und Geschubse«, schilderte er die Situation. »Manchmal fällt man aus dem Bus und kommt dann nicht mehr rein. Was kann man dagegen tun?«
Bürgermeister Oliver Martini antwortete: »Dass die Busse überfüllt sind, wissen wir. In der Regel kommt aber ein zweiter Bus.« Er empfahl Toni, später noch mal genau anzusprechen, wo das Problem liegt, um eine Lösung zu finden.
Weniger Wald abhacken
Einem jungen Mädchen war bewusst, dass neue Wohnungen gebaut werden müssen. Aber: »Man soll nicht mehr so viel Wald abhacken!« Kopp wies auf die Hiebpläne in Baden-Württemberg hin, und dass darauf geachtet werde, dass »nicht mehr Wald abgeholzt wird, als nachwächst«.
Oberbürgermeisterin Edith Schreiner sagte, man sei bestrebt, Baulücken zu schließen und nicht auf der grünen Wiese zu bauen. »Es ist aber nicht immer möglich.«
Der zwölfjährige Anton Macht hatte einen Vorschlag an die Stadtverwaltung: »Wie wäre es mit einem W-Lan-Hotspot in der Stadt?« Freies W-Lan war übrigens das Wahlversprechen, mit dem er OB der »Kleinen Stadt« wurde. Schreiner antwortete amüsiert: »Vielleicht macht das ja mein Nachfolger, das kann durchaus kommen.«
Auf die letzte Frage von Macht – was wollten Sie als Kind einmal werden? – sagte Schreiner nur: »Oberbürgermeisterin war es damals noch nicht. Eigentlich wollte ich eher Lehrerin werden.«