Klimabündnis Ortenau ist weiter für eine autofreie Innenstadt
Nicht in konservativen Denkmustern stecken bleiben – das fordert das Klimabündnis Ortenau und positioniert sich weiter für eine autofreie Innenstadt. Der Einzelhandel würde darunter nicht leiden.
In der Diskussion um eine autofreie Innenstadt in Offenburg hat sich das Ortenauer Klimabündnis in einer Pressemitteilung erneut für die autofreie Innenstadt positioniert. Das Bündnis fordert von den Offenburger City-Partnern sowie von der Bürgergemeinschaft (BG) Stadtmitte einen Beweis, dass der Einzelhandel unter einem ausgebauten öffentlichen Nahverkehr sowie einer autofreien Innenstadt leiden würde. Sowohl die City-Partner als auch die BG Stadtmitte hatten sich gegen eine autofreie Innenstadt ausgesprochen (wir berichteten).
„Vielmehr muss man doch neue Wege gehen, indem man Paketstationen einrichtet, wo die Konsumenten ihre Einkaufstaschen ablegen und nach Hause schicken können, oder aber zu neu eingerichteten Shuttlebusparkplätzen außerhalb der Stadt zu ihren Autos transportieren werden“, schlägt das Klimabündnis in der Pressemitteilung vor. „Angesichts der drohenden Klimakatastrophe, die vor allem die jüngere Generation trifft, aber auch schon aktuell zunehmend hier vor Ort spürbar ist, darf man nicht mehr rückwärtsgewandt denken“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Jetzt sei die Zeit, größere alternative Visionen zu formulieren. Das Klimabündnis fordert ein 30-Euro-Monatsticket für die Ortenau, einen ausgebauten Nahverkehr und Parkplätze außerhalb der großen Kreisstädte. Eine im Parkticket inkludierte ÖPNV-Anbindung würde die Attraktivität der Städte steigern.
Lebenszeitverschwendung
„Die Alternative mit tagtäglichen Staus und das Suchen nach Parkplätzen ist Lebenszeitverschwendung, auf die oftmals leider viel zu viele Menschen angewiesen sind, da der ÖPNV immer noch nicht attraktiv genug ist“, so das Klimabündis Ortenau. Niemand wolle den Einzelhandel in Offenburg zerstören, doch es sei keine Lösung, deshalb „weiter in konservativen Denkmustern festzustecken.“
Die Geschichte würde zeigen, dass neue Ideen oftmals zum Erfolg führten, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Zahlreiche Städte zeigen ebenfalls, dass der Einzelhandel sogar eher wieder angekurbelt wurde, sobald die Innenstadt für autofrei erklärt wurde“, argumentiert das Klimabündnis. Sie würden schließlich nicht zum Spaß die Abkehr vom Verbrennungsmotor und damit auch autofreie Innenstädte fordern, sondern weil dies eine der Bedingungen sei, „ohne die der Kampf gegen die Klimakrise nicht zu gewinnen ist“, heißt es in der Pressemitteilung.