Klosterschulen setzen Zeichen gegen Diskriminierung
»Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«, so dürfen sich die Klosterschulen seit gestern nennen. Bei der offiziellen Verleihung des Titels war auch Wolfgang Schäuble dabei, der die Schülerinnen im Rahmen des Projekts unterstützt und begleitet.
»Ich bin stolz darauf, dass ich euer Pate sein darf«, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gestern in den Klosterschulen Unserer Lieben Frau. Der Anlass: Für ihren Einsatz gegen Rassismus, gegen Diskriminierung aller Art bekamen das Mädchengymnasium und die Mädchenrealschule offiziell den Titel: »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« verliehen. Mit Wolfgang Schäuble haben die Schülerinnen einen Paten gefunden, der sie im Rahmen des Projekts unterstützt und begleitet.
Mehr als 90 Prozent der Schulgemeinschaft hatte sich mit ihrer Unterschrift dazu verpflichtet, sich aktiv gegen jede Art von Diskriminierung zu wenden. »Wir sind stolz, dass ihr mit eurem Engagement immer wieder zeigt, dass ihr dazu bereit seid«, sagte Inga Dingeldein, Schulleiterin der Mädchenrealschule.
Viele Aktionen
Seit 2015 engagieren sich Neunt- und Zehntklässlerinnen in Kooperation mit dem Arbeitskreis Asyl im »Flüchtlingscafé«. Auch helfen Schülerinnen in ihrer Freizeit in Flüchtlingsklassen der Astrid-Lindgren-Schule mit. Und im Februar setzten sich Schülerinnen mit einem Flashmob für Frauenrechte ein – »Ausdruck von einem gelebten Miteinander«, betonte Schulleiter Wilfrid Arens.
»Es gibt kein ›Besser‹ oder ›Schlechter‹, nur Unterschiede. Diese müssen respektiert werden, egal ob es sich um Hautfarbe, die Lebensweise oder eine Idee handelt«, zitierte der Schulleiter Kote Kotah, einen Chumash-Indianer.
»Immer weiter arbeiten«
Als Teil des Netzwerks sei es das Ziel, »immer weiter zu arbeiten«, sagte Stephan Reichstein, Landeskoordinator des Projekts. »Es gibt genug gesellschaftliche Themen.« Und Wolfgang Schäuble gab den Schülerinnen mit auf den Weg: »Geben ist seliger als nehmen. Wenn ihr anderen helft, bekommt ihr immer selber etwas davon. Ich finde es toll, was ihr macht.«
Das Projekt
»Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« wurde 1995 vom Verein »Aktion Courage« ins Leben gerufen. 2470 Schulen aus ganz Deutschland sind Teil des Netzwerks, das sich aktiv gegen jede Art von Diskriminierung wendet. »Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unserer Umwelt«, heißt es auf der Homepage des Projekts. Um Teil des Netzwerks zu werden, müssen sich mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter verpflichten, sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Außerdem muss die Schule regelmäßig Projekte zu dem Thema durchführen. Prominente Paten unterstützen und begleiten die Schulen.