Konrad-Adenauer-Stiftung macht Station in Offenburg
Mit einem Bus, auf dem der erste Bundeskanzler der Republik und Vorsitzende des Parlamentarischen Rates mit cooler Sonnenbrille abgebildet ist, tourt die Konrad-Adenauer-Stiftung derzeit durch die Republik, um an das Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 70 Jahren zu erinnern. Am Mittwoch wurde in Offenburg Station gemacht.
Dass „der Alte“ der erste Bundeskanzler war, weiß vermutlich jedes Kind. Dass Konrad Adenauer aber auch als Vorsitzender des Parlamentarischen Rates ganz entscheidenden Anteil daran hatte, das Grundgesetz auf den Weg zu bringen und damit die Voraussetzungen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu schaffen, ist weit weniger Manschen bewusst. Auf das Grundgesetz hinzuweisen und 70 Jahre nach dem Inkrafttreten am 24. Mai 1949 dessen „Erfolgsgeschichte“ in einen heutigen Kontext zu stellen, ist das Anliegen von Gunter Smits und Nina Zimmer, die für die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeiten, und Tessa Hurth und Stephanie Gemerling, die ein freiwilliges soziales Jahr ableisten.
Die Innenstadt ist an diesem Mittwochmorgen nicht sehr belebt, und die Passanten sind etwas zögerlich bei der Kontaktaufnahme. Aber der in einer „Ape“ eingebaute mobilen Kaffeestand „Chois Coffee“, wo Jonas und Samet aus Fellbach ausschenken, überzeugt so manchen doch, zu verweilen.
„Die Themen, die an uns herangetragen werden, sind Migration und Integration, aber auch ,Fridays for Future’“, berichten die Aktiven. Vor allem ältere Menschen würden auch direkt die Person von Konrad Adenauer ansprechen, den sie etwa als „tollen Staatsmann“ in Erinnerung haben. 40 Städte sind Ziel des blauen Tourbusses, der mit Infomaterial, aber auch einer Installation mit Würfeln das Thema „Grundgesetz“ illustriert. „Wir wollen zeigen, dass man Demokratie gemeinsam gestalten kann und muss“, so Nina Zimmer.
Gefragt, welches der individuellen Grundrechte am häufigsten angesprochen werde, nennt sie spontan Artikel 5, die Meinungsfreiheit. Viele Menschen hätten das Gefühl, ihre Meinung nicht frei äußern zu dürfen. Bohre man aber etwas nach, so hat Gunter Smits herausgefunden, stört eher, dass die eigene Meinung keine Zustimmung findet und man stattdessen mit anderen Meinungen konfrontiert wird.
Er weist darauf hin, dass dieses Phänomen vor allem in den sozialen Medien und im Internet aufkommt, wo Meinungen nicht wirklich ausgetauscht würden, sondern eher unverrückbar und in der Form oft unschön aufeinander prallten. Im persönlichen Gespräch sei das ganz anders, hier komme man eher in einen Dialog und echten Meinungsaustausch.
Für Bildungsstaatssekretär Volker Schebesta ist Artikel 7, der sich mit den Schulen befasst, das Thema. Außerdem sprächen ihn die Leute auf das Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen und die Koalitionsbildung in dem Bundesland an.