Kritik an Unterbringung der Mieter in Durbach
Der Eigentümer der ehemaligen Holderstock-Kaserne hat einige Mieter in einem Haus, das ihm gehört, im Durbacher Seitental Lautenbach untergebracht. Nachbarn und Anwohner kritisieren die Situation, wie am Donnerstag im Durbacher Gemeinderat deutlich wurde.
Zu einer Zwangsräumung kam es Mitte Juni in der ehemaligen HolderstockKaserne nicht. Alle rund 70 Menschen, die in dem illegal vermieteten Gebäude in der Eckenerstraße 9 in Offenburg lebten, waren ausgezogen. Einige von ihnen wohnen nun in einem ursprünglichen Einfamilienhauses im Durbacher Seitental Lautenbach.
Die plötzliche Belegung sorgt derzeit bei Anwohnern und Nachbarn für Wirbel. Das abgelegene Anwesen sei von einer Erbengemeinschaft am 1. Februar an den Eigentümer der ehemaligen Holderstock-Kaserne veräußert worden, berichtete ein Anwohner am Donnerstag in der Sitzung des Durbacher Gemeinderats.
Razzia im März
»Bis März ging es ruhig zu, aber Anfang März wurde von mehreren Behörden auf dem Grundstück eine Razzia durchgeführt. Können Sie mir sagen, um was es hier ging?«, wollte ein Nachbar im Rahmen der Bürgerfragestunde von Bürgermeister Andreas König wissen. »Ich darf und kann es Ihnen nicht sagen«, erklärte König. Seitdem die Mietwohnungen auf dem ehemaligen Kasernenareal leerstehen, sei das Haus mit wohl zwölf neuen Bewohnern belegt, schilderte ein Anwohner.
Anschluss fehlt
Das Anwesen besitze keinen Trinkwasseranschluss sowie keine ausreichende Abwasserversorgung. Das Abwasser wurde bisher über Fremdgrundstücke abgeleitet. Allerdings bringe die enorme Anzahl der neuen Bewohner für die beteiligten Grundstücksbesitzer enorme Probleme mit sich, wurde im Gemeinderat deutlich.
Mittlerweile wurden nicht nur von der Verwaltung, sondern auch von den betroffenen Grundstücksbesitzern die Behörden eingeschaltet, betonte König. »Jedenfalls kann man nach meiner Sicht das Haus nicht mit so vielen Menschen belegen«, so ein Nachbar.
Termin Anfang Juli
Auch die Baurechtsbehörde ist mittlerweile im Spiel. »Was ich Ihnen sagen kann ist, dass für Anfang Juli mit dem Eigentümer und der Behörde ein Vor-Ort-Termin ausgemacht wurde. Danach sehen wir weiter«, sagte Bürgermeister König.