Kronenplatz und Senator-Burda-Park mit Volksfest eingeweiht
Als hätte es der legendäre Senator höchstpersönlich inszeniert: Mit einem Volksfest, aber auch etwas Glamour wurde gestern die Einweihung des Kronenplatzes und des Quartiers »Senator-Burda-Park« gefeiert. Höhepunkt war die Enthüllung der Senator-Franz-Burda-Büste.
Nach allen Regeln der Kunst wurde gestern die Einweihung des Kronenplatzes und des »Senator-Burda-Parks« zelebriert. Es war ein Volksfest, das den alten Burda-Geist verströmte: Es gab Freibier, Frei-Eis, einen Traktor mit Hänger sowie Spiele für Kinder. Foodtrucks standen parat, und lokale Promis und Größen aus Politik und Wirtschaft sorgten für etwas Glamour.
Kurzweilig geriet auch die Einweihungszeremonie mit Jess Haberer, der launig und mit Tiefgang moderierte, OB Edith Schreiner mit ihrer faktenreichen Eröffnungsrede, Musik der Burda-Betriebskapelle und natürlich dem unnachahmlichen Hubert Burda. Der ohnehin schon begnadete Redner erwischte einen besonders brillanten Tag und begeisterte die Zuhörer mit seinen herrlichen Anekdoten – »ein Genuss«, so das häufig gehörte Echo.
»Wir stehen hier an einer neuen guten Adresse Offenburgs«, freute sich OB Edith Schreiner über das »sehr gelungene neue Stadtentrée«. Bis 2021 werden in der Kinzigvorstadt 700 neue Wohnungen entstanden sein. Wohngebäude, Büros, Gesundheitszentrum, Helios-Building, Parkhaus und Bizzz ergäben eine wunderbare urbane Mischung. Den 1,2 Millionen Euro teuren neuen Kronenplatz, der mit seinen 6500 Quadratmetern sogar etwas größer sei als der Marktplatz, hätten die Mitarbeiter der Stadt in Eigenregie geplant.
Wie rasant dieses neue Quartier entstanden ist, verdeutlichten Fred Gresens (Gemibau) und Thomas Ganter (Hurrle Immobilien). 2013 habe man angefangen, ein Ärztehaus zu entwickeln, erzählte Ganter. Zuerst habe man die Angelgasse im Visier gehabt. Da diese aber zu klein gewesen sei, habe man mit Burda Kontakt aufgenommen. Das Resultat sind fünf bebaute Grundstücke auf der Kronenwiese und eine Investitionssumme von 70 Millionen Euro. Die Gemibau habe den Kaufvertrag am 1. August 2013 unterschrieben, sagte Gresens. Keine fünf Jahre später werde Einweihung des »Senator-Burda-Parks« gefeiert: »Da sehen Sie, wie schnell das gelaufen ist!«
Kurzweilig war dann der neue Film über Leben und Werk von Senator Franz Burda – atemberaubend dabei die Bilder vom Bau des Hochhauses oder der berühmten Burda-Flieger hoch über der Stadt. »Ich bin ganz stolz auf dieses neue Offenburg«, sagte Hubert Burda zu dem Quartier, das an diesem Tag auf dem ehemaligen Areal der alten Burda-Druckerei eingeweiht wurde. Er habe gar nicht so schnell schauen können, »wie das Ärztehaus in den Himmel gewachsen ist«.
Es braucht Fantasie
Sein Vater habe jenen Unternehmergeist besessen, den er heute an Martin Herrenknecht und der Familie Mack schätze und der auch die Firma Burda weiter präge: »Es war für ihn das Schönste, inmitten der Belegschaft über neue Ideen zu reden.«
Höhepunkt war dann die feierliche Enthüllung der Senator-Burda-Büste auf dem Kronenplatz zu Klängen der Burda-Betriebskapelle. »Es soll ein Erinnerungsort werden«, sagte OB Schreiner.
Wie der Tag zelebriert wurde, hätte dem Senator vermutlich gut gefallen.
"My son is now Dr. of Oxford!"
»Am Montag gehen wir nach Korsika. Aber schon heute ist mein erster Urlaubstag! Warum? Weil ich Badisch reden darf!«
Hubert Burda voller Vorfreude auf seine Rede im Dialekt.
»Des heißt Hofwier!«
Burda zu seinem neuen Druckchef Heiko Engelhardt, der als Wohnort »Hofweier« angab.
»Wie vornehm, die Frau OB! Wir treffen uns dann am Entrée unten zum Poussieren um Fünfe.«
Burda amüsierte sich über Schreiners »Stadtentrée«.
»Ich kann euch nur den Berlinern empfehlen, mehr sage ich nicht.«
Burda lobte Hurrle und Gemibau fürs rasante Tempo.
»Mir war klar, des isch kei Privateigentum. Ich habe es erlebt als ein Pfand, das man von der vorherigen Generation bekommt, um es zu vermehren und weiterzugeben.«
Burda über seine Verpflichtung als Unternehmer.
»My son is now Dr. of Oxford. Im Talar, welch’ gewaltige Tradition!«
Burda berichtete von der Promotion seines Sohnes Jacob in Philosophie.
»Er ist 28 Jahre alt, sieht besser aus als ich und ist auch sechs Zentimeter größer.«
Burda (1,70 Meter) stolz über seinen Sohn, der die nächsten drei Jahre in Los Angeles leben wird, weil dort bei der Entwicklung der Medienwelt die Musik spiele.
»Mit der Druckerei haben wir früher die Bunte finanziert. Es hieß: Gehen wir vor die Hunde, schuld daran ist nur die Bunte. «
Burda über den Wandel – heute werden von den 2,8 Milliarden Euro Jahresumsatz rund die Hälfte im digitalen Bereich erzielt, nur noch 200 Millionen kommen aus dem Druck. Focus.de sei die größte Website Deutschlands.