Kunst in der Kirche Altenheims
Auf großes Interesse stößt die Ausstellung „Bunte Vielfalt“ von Neurieder Künstlern in der Reihe „Kunst im Format“ in der Altenheimer Friedenskirche. Zu der Vernissage, zu der am Mittwochabend der Arbeitskreis Kultur in der Kirche als Veranstalter eingeladen hatte, kamen so viele Interessierte, dass bei der Einführung in die Ausstellung alle Bänke in der Kirche voll besetzt waren.
Seit 15 Jahren
Seit 15 Jahren wird die Altenheimer Kirche bei der einmal jährlich stattfindenden Veranstaltung „Kunst im Format“ zur Galerie. An den Wänden sind großformatige Bilder in Acryl und Öl und Fotografien aufgehängt und in den Fensternischen sind Objekte aus Keramik und Ton zu sehen. Etwa 30 Neurieder Künstler hatten sich in diesem Jahr mit dem Thema „Bunte Vielfalt“ beschäftigt. Marianne Dörflinger, die als Vertreterin des Altenheimer Arbeitskreises am Mittwoch bei der sehr gut besuchten Vernissage in die Ausstellung einführte, zeigte sich erfreut über die große Vielfalt der ausgestellten Werke.
Dass es in Neuried nicht nur sehr gute bildende Künstler, sondern auch talentierte Musiker gibt, zeigten bei der Vernissage die Auftritte von Katja Tscherter. Die routinierte Sängerin, die vor allem für ihre Auftritte bei Gottesdiensten bekannt ist, zeigte an diesem Abend, dass sie Rock und Evergreens bestens beherrscht. Perfekt passend zu den Texten von Marianne Dörflinger sang sie mal fröhlich und rockig „Ein Meer aus bunten Farben“, mal leise und nachdenklich das „Halleluja“ von Leonhard Cohen. Dieses Lied war Sabine Lingner gewidmet, die sich über viele Jahre beim Arbeitskreis „Kultur in der Kirche“ sehr engagiert und vor allem mit bemerkenswerten Briefen die Kontakte zu den Neurieder Künstlern gepflegt hatte. Marianne Dörflinger erinnerte in ihrer Ansprach an die im Juni dieses Jahres verstorbene Sabine Lingner und der Künstler Walter Henninger hatte im Gedenken an sie ein ganz besonderes Bild gemalt, in dem die Gesichtszüge von Sabine Lingner zu erkennen sind.
Vielfältige Kunst
Die große Vielfalt in der Natur, aber auch unter den Menschen, die komplett verschieden sein können, hob Marianne Dörflinger in ihrer Rede hervor. Niemand sollte ausgegrenzt werden, auch nicht wegen des Glaubens, forderte sie. „Jeder darf so sein, wie er ist“, sie regte dazu an, sich für die Menschlichkeit und die Liebe zu entscheiden. Sie stellte auch die Werke der Neurieder Künstler vor, die bei der Ausstellung gezeigt werden: zum Beispiel modellierte die Töpfergruppe von Bärbel Freitag-Henninger moderne Gartenzwerge, die nichts mit der Spießigkeit früherer Vorgarten-Dekos gemein haben. Ein Zwerg hat die Hände in die Hosentaschen gestreckt, weil er lieber eine Pause macht und es gibt auch eine Gartenzwergin. Eine andere Töpfergruppe von Bärbel Freitag-Henninger hat Gefäße angefertigt, die als Blumenvasen geeignet sind. Der Altenheimer Töpferverein hat einen Wald aus Stelen gezaubert. Die Bilder von Neurieder Künstlern zeigen unter anderem bunte Fachwerkhäuser im Ried, bunte Flaschen oder einen leuchtenden Sonnenuntergang.
Marianne Dörflinger betonte, dass die Altenheimer Kirche nicht nur der geistlichen Erbauung diene, sondern auch offen sei für Ökumene und für Begegnungen. Mit einem Blumenstrauß dankte sie Katja Tscherter für ihre gelungenen Gesangsbeiträge, die zum Thema passten. Die zahlreichen Besucher tauschten sich anschließend bei Crémant und Hefezopf mit den Neurieder Künstlern aus.
- Die Ausstellung „Bunte Vielfalt“ ist in der Altenheimer Kirche noch bis einschließlich 6. Januar sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.